Stadt Glücksburg verkaufte Festplatten mit vertraulichen Daten der Stadtverwaltung auf Flohmarkt

Auf Trödelmarkt der Stadt Glücksburg wurden vertrauliche Daten von Stadt und Bürgern verscherbelt

Von Melanie Ruch
22. Dezember 2010

Immer wieder kommt es vor, dass alte Festplatten, ob sie nun von Privatpersonen oder Unternehmen stammen, nicht richtig gelöscht werden, sodass die Daten an Dritte weitergegeben werden. Dies ist jetzt auch der Stadtverwaltung von Glücksburg in Schleswig-Holstein passiert.

Günstiger Daten-Kauf

Um altes Inventar loszuwerden veranstaltete das Rathaus einen Trödelmarkt. Reimer Backen, ein Besucher, entdeckte in einem leeren Raum insgesamt 15 Festplatten und zwei Server und fragte nach, ob diese auch zu verkaufen seien.

Für nur 30 Euro hatte Backen die kompletten Datensätze der Stadt und ihrer Bürger mehrerer Jahre erworben, denn die Datein waren weder vorschriftsmäßig gelöscht, noch in irgendeiner Form gesichert gewesen.

Stadtrat will Käufer trotz Hilfsbereitschaft anklagen

Unter den Daten waren Sitzungsprotokolle, Briefe an Anwälte, Gerichte und Bürger sowie Steuerbescheide. Der Käufer informierte sofort das Rathaus und die Datenschutzbehörde Kiel. Da die Festplatten niemals hätten verkauft werden dürfen, ohne dass vorher die Daten gelöscht werden, wollen die Datenschützer den Fall jetzt dem Innenministerium vorlegen.

John Witt aus dem Stadtrat in Glücksburg erklärte, dass die Festplatten unrechtmäßig erworben wurden, weil diese garnicht zum Verkauf standen und stellte Anzeige wegen Diebstahls.