Tadschikistan verbietet Cohens "Diktator"

Von Ingo Krüger
22. Mai 2012

Sacha Baron Cohen sorgt wieder einmal für Aufsehen. Sein aktueller Film "Der Diktator" stößt in Tadschikistan auf keine Gegenliebe. Daher erhält er in dem zentralasiatischen Land auch keine Vertriebslizenz und ist in den dortigen Kinos nicht zu sehen.

Der Film des britischen Schauspielers und Komikers passe nicht zur Mentalität Tadschikistans, erklärte Daler Davlatov, der den einzigen Verleih ausländischer Filme in dem Land betreibt. Deshalb werde "Der Diktator" dort auch keine Premiere erleben.

Cohen hat nicht zum ersten Mal Probleme mit einem seiner Filme. In Kasachstan verboten die Behörden die Komödie "Borat", da sie meinten, dass Cohen das Land lächerlich gemacht habe. Mittlerweile hat allerdings ein Umdenken eingesetzt. So bedankte sich kürzlich Kasachstans Außenminister überraschend für die Filmsatire, denn sie habe einen wahren Tourismusboom ausgelöst. Die Zahl der Visaanträge für Kasachstan hat sich seit dem Kinostart von "Borat" verzehnfacht.

Tadschikistan steht in der Kritik von Menschenrechtlern. So sah die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa bei der letzten Parlamentswahl die Verletzung demokratischer Standards. Hierzu zählte sie die Verfolgung der Opposition, die Fehlerhaftigkeit der Wahlzettel und die Tatsache, dass einige Familienoberhäupter für ihre komplette Familie abgestimmt hätten.