Pornos verändern das Gehirn - Sex-Bilder lassen vermutlich Belohnungssystem im Hirn schrumpfen

Von Ingo Krüger
17. Juni 2014

Das Striatum im Großhirn spielt eine wichtige Rolle beim Belohnungssystem des Menschen. Das Areal wird aktiv, wenn man sich etwas Schönes vorstellt. Eine aktuelle Studie deutscher Wissenschaftler aus Berlin zeigt, dass das Volumen dieser Hirnregion bei Männern, die regelmäßig Pornos schauen, kleiner ist als bei denjenigen, die keine Sexfilme gucken.

Allerdings ist noch nicht geklärt, ob das "kleinere" Belohnungssystem Männer veranlasst, häufiger Pornos zu schauen. Oder ob regelmäßiger Pornokonsum das Volumen des Striatums schrumpfen lässt. Beides sei möglich, teilten die Forscher mit. Für eine abschließende Antwort müssten noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Für ihre Studie analysierten die Wissenschaftler die Gehirne der Probanden in einem MRT-Gerät. Sie führten eine Magnetresonanztomographie durch, während die Männer nichts taten und während sie sich sexuell stimulierende Bilder ansahen. Dabei zeigten sich nicht nur Unterschiede im Volumen des Striatums, sondern auch, dass Testpersonen mit hohem Pornokonsum immer stärkere Anreize brauchten, um das gleiche Belohnungsniveau zu erreichen, erklärte eine der beteiligten Forscherinnen. Ob dies auch für Frauen gilt, wurde bei dem Test nicht untersucht.