Zeitgeschichte und Raum: Merkmale von Science-Fiction und Kriegsfilm

Science-Fiction-Filme spielen in einer fiktiven Zukunft. Sie sind aufwendig produziert und handeln oftmals von Bedrohungen, die von Unbekanntem einhergehen. Bei Kriegsfilmen steht das Thema Krieg im Mittelpunkt. In sehr vielen Fällen handelt es sich um Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Handlung der meisten Kriegsfilme basiert auf historischen Ereignissen; deren Ausgang kennt der Zuschauer bereits. Lesen Sie über die Merkmale von Science-Fiction-Film und Kriegsfilm.

Von Jens Hirseland

Science-Fiction-Filme

Science-Fiction-Filme spielen in einer möglichen Zukunft. Ein typisches Merkmal ist die Verwendung von Technologien, die es in der realen Gegenwart noch nicht gibt. Darüber hinaus zeichnen sich Science-Fiction-Filme durch ihren hohen Aufwand aus.

Der englische Begriff "Science-Fiction" setzt sich aus den Teilen "Wissenschaft (Science)" und "Erzählliteratur (Fiction)" zusammen. Erste Science-Fiction-Geschichten wurden in der Literatur von berühmten Schriftstellern wie Jules Verne (1828-1905) und H. G. Wells (1866-1946) geliefert.

Entwicklung

Schon in der Stummfilmzeit drehte man erste Science-Fiction-Filme wie zum Beispiel "Metropolis". Schließlich entdeckte auch Hollywood in den 30er Jahren das Genre Science-Fiction.

So entstanden ab 1936 zunächst kleine Filmserien wie "Flash Gordon" und "Buck Rogers". Dabei handelte es sich um zwei Weltraumhelden, die den Kampf gegen außerirdische Schurken aufnahmen. In den 50er Jahren folgten auch abendfüllende Produktionen wie

  • "Der Tag, an dem die Erde stillstand"
  • "Invasion vom Mars"
  • "Kampf der Welten" und
  • "Alarm im Weltall".

Ein beliebtes Thema waren Außerirdische, die die Erde erobern oder zerstören wollten, was meist erst in letzter Minute von den Menschen abgewendet werden konnte. In den 60er Jahren folgten weitere Science-Fiction-Filme mit unterschiedlichen Themen. So ging es zum Beispiel in dem 1966 entstandenen Streifen "Die phantastische Reise" nicht um eine Reise ins Weltall, sondern ins Innere des menschlichen Körpers.

Science Fiction der anspruchsvollen Art lieferte Stanley Kubricks mit "2001 - Odyssee im Weltraum". Den absoluten Durchbruch erlebte das Genre Science-Fiction jedoch erst im Jahr 1977 durch George Lucas "Krieg der Sterne", der zu einem gigantischen Kassenerfolg wurde und eine ganze Welle von Science-Fiction-Filmen nach sich zog.

Bereits im Fernsehen Kultstatus erlangt hatte die Serie "Raumschiff Enterprise", die 1979 mit dem Streifen "Star Trek" schließlich auch den Sprung auf die Kinoleinwand schaffte und weitere Fortsetzungen folgen ließ. Überhaupt boten Science-Fiction-Filme gute Möglichkeiten für Fortsetzungen, sodass zahlreiche Filmserien entstanden.

Themenvielfalt

Die Vielfalt an Themen ist im Science-Fiction-Bereich sehr groß. So kommt es auch häufig zu Überschneidungen oder Vermischungen mit anderen Filmgenres. Zum Beispiel vereinigen

  • die Alien-Filme Science-Fiction und Horror
  • die Terminator-Filme Science-Fiction und Action sowie
  • "Starship Troopers" Science-Fiction und Kriegsfilm.
  • Eine Mischung aus Western und Science-Fiction gibt es in "Cowboys & Aliens" zu sehen.

Motive

Science Fiction Filme beschäftigen sich mit unterschiedlichen Themen und Motiven. Typisch sind Ängste aufgrund von Bedrohungen durch das Unbekannte. Hierbei sind typisch:

  • Kontakt mit Außerirdischen
  • wissenschaftliche Fortschritte, die außer Kontrolle geraten
  • Zeitreisen, die Schreckliches prophezeien

Ebenso werden unerklärliche Abläufe in der menschlichen Psyche analysiert; hierbei kommt zu Überschneidungen mit dem Genre des Horrofilms. Typisch ist auch die Frage nach dem Bösen.

Weiterhin werden Grenzen erprobt und überschritten: die Neugier ist ein weiteres großes Themengebiet. Es wird versucht, Raum, das Gefangensein in der Gegenwart sowie Isolation zu überwinden.

Kriegs- und Antikriegsfilme

Wie der Name schon vermuten lässt, befassen sich Kriegsfilme mit dem Thema Krieg. So sind kriegerische Auseinandersetzungen aller Art das zentrale Merkmal von Kriegsfilmen. Dabei kann es sowohl zu einer Glorifizierung des Krieges als auch zu seiner strikten Ablehnung kommen.

Im letzteren Fall spricht man dann von einem Antikriegsfilm. So werden in einem Antikriegsfilm die Schrecken des Krieges bewusst gezeigt, um auf diese Weise zum Frieden zu mahnen. Berühmte Antikriegsfilme sind "Im Westen nichts Neues" aus dem Jahre 1930 und "Die Brücke" von 1959.

Antikriegsfilme mahnen zum Frieden
Antikriegsfilme mahnen zum Frieden

Merkmale von Kriegsfilmen

Typisch für Kriegsfilme ist die Darstellung von kriegerischen Auseinandersetzungen, die häufig mit großem Aufwand betrieben wird. Dabei kommen Waffen und Kriegsschauplätze aller Art zum Einsatz.

Die meisten Kriegsfilme widmen sich dem 2. Weltkrieg, aber auch

  • der 1. Weltkrieg
  • der Korea-Krieg
  • der Vietnam-Krieg und
  • die napoleonischen Kriege

beschäftigen die Filmemacher häufig. Die Handlung eines Kriegsfilms besteht oft darin, dass die Protagonisten einen bestimmten Befehl befolgen oder eine wichtige Aufgabe bewältigen müssen. Dabei kommt es jedoch zu unerwarteten Problemen und Opfern.

Die Handlung der meisten Kriegsfilme basiert auf historischen Ereignissen, deren Ausgang der Zuschauer bereits kennt. Zu den Klassikern des Kriegsfilms zählen u.a.

  • "Der längste Tag"
  • "Der Soldat James Ryan"
  • "African Queen"
  • "Das Boot"
  • "Tora! Tora! Tora!"
  • "Pearl Harbor"
  • "Wem die Stunde schlägt"
  • "Die Kanonen von Navarone"
  • "Schlacht um Midway"
  • "Die Brücke von Arnheim"
  • "Patton - Rebell in Uniform"
  • "Hunde wollt ihr ewig leben" und
  • "Stalingrad".

Abgrenzung zu anderen Filmgenres

Konflikte sowie deren Lösungsversuche, die auch durch Gewalt dargestellt werden, sind u.a. notwendig, damit ein Film eine dramatische Struktur erhält. Dies gilt für alle Genres, sodass man Elemente des Kriegsfilms auch in anderen Filmarten finden kann, wie in

  • Science-Fiction-Filmen
  • Fantasyfilmen oder auch
  • Dramen

Ob ein Film zu den Kriegsfilmen gezählt werden kann und sollte, wird von den Autoren dieser Werke sehr unterschiedlich gesehen. Einige sind der Meinung, nur diejenigen Filme, die die Kriegskonflikte des 20. Jahrhunderts behandeln, könne man so nennen; für andere würde mitunter besser der Begriff "Historienfilm" passen.