Tauchen im "Cenote Angelita" - mystischer Unterwasserfluss in Mexiko

Kein Tauchparadies kann so faszinieren, wie die 60 Meter tiefe Cenote Angelita

Von Dörte Rösler
4. August 2015

Die Maya betrachteten die Cenoten als Eingänge zur Unterwelt. Für Taucher bieten die Kalksteinlöcher den Einstieg in mystische Wasserlabyrinthe. Jede Höhle hat ihren eigenen Reiz, aber kein Tauchparadies kann so faszinieren wie die 60 Meter tiefe Cenote Angelita. Der "kleine Engel", unweit von Tulum auf der Yucatan-Halbinsel, bietet glasklares Wasser, das Ufer des Unterwasserflusses ist von Bäumen gesäumt.

Cenoten: Eldorado für Höhlentaucher

Die Cenoten im mexikanischen Dschungel sind ein Eldorado für Höhlentaucher. Die vorderen Bereiche stehen auch Sporttauchern offen, hinter den roten Leinen beginnt jedoch das Revier der erfahrenen Taucher. In die bisher nicht erkundeten Zonen dürfen nur Profis vordringen.

Seit vier Jahren ist auch Cenote Angelita für Hobbytaucher geöffnet. Ihren Namen verdankt das weitverzweigte Unterwasserlabyrinth einem kleinen Mädchen, das vor über 40 Jahren in der Höhle verschwand. Für 12 Dollar können Taucher nun in das mystische Grab hinabsteigen.

Wie viele Cenoten ist die Angelita sowohl mit Salzwasser als auch mit Süßwasser gefüllt. Die Übergangszone liegt in 28 Metern Tiefe: eine dicke Schicht aus Schwefel, die wie ein Nebel über dem tiefergelegenen salzhaltigen Wasser aufliegt. Wer sie durchdringt, schwimmt in eine geisterhafte Welt aus petrolfarbenem Wasser, vorbei an versunkenen Bäumen, deren Äste sich dem Taucher wie Klauen entgegenstrecken.

Wie kommt man hin?

Die Cenote Angelita liegt nur 15 Kilometer südlich von Tulum auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan. Wer den Abzweig in den Dschungel gefunden hat, fährt bis zu einem aufgeräumten Parkplatz, auf dem die Taucher sich auch umziehen können. Im angrenzenden Openair-Haus kassiert eine Maya-Familie die Eintrittsgelder und erklärt alles Wissenswerte über die Höhle.