Krise in Ägypten macht Luxusressort Port Ghalib zur Geisterstadt

Von Dörte Rösler
14. November 2013

Das Luxusressort Port Ghalib sollte alle anderen Urlaubsziele Ägyptens in den Schatten stellen. Nach dem Tod des Investors Nasser al-Kharafi und den politischen Unruhen in Kairo steht es jedoch nicht gut um die Retortenstadt am Roten Meer. Tausende Hotelzimmer stehen leer, die Promenade ist verwaist und Souvenirhändler bleiben auf ihren Waren sitzen.

Selbst wenn der Tourismus nach dem Ausnahmezustand wieder anläuft, ist die Zukunft von Port Ghalib ungewiss. Rund 3 Milliarden Dollar hat die Al-Kharafi-Group bisher in die Vorzeige-Ferienstadt gesteckt, inklusive künstlicher Lagune, Golfplatz, Fußballstadion und Entsalzungsanlage. Auch den nahegelegenen Flughafen Marsa Alam kaufte der kuweitische Milliardär kurzerhand dazu. Denn der Plan war, das Glitzerressort bis weit in die Wüste auszudehnen. Zur Eröffnung 2009 ließ die Al-Kharafi Group die Sängerin Beyoncé einfliegen. Doch die Geschäfte liefen nicht so gut wie erhofft.

Nach dem Tod des Patriarchen ließ dessen Sohn 2011 die Bauarbeiten stoppen. Und seit die politische Krise die Urlauber fernhält, gleicht Port Ghalib einer Geisterstadt. Aber keine Krise ohne Profiteure: In diesem Fall findet man sie unter Wasser. Dort, wo täglich hunderte Touristen auf Tauchgang gehen sollten, verlieren sich nun nur ein paar Dutzend im blauen Meer. Dazwischen ziehen Haie und Delphine, Seekühe und Riffbewohner ruhig ihre Kreise.