Der "Bauch von Riga" - die riesigen Markthallen sind ein sinnliches Erlebnis

Von Dörte Rösler
7. August 2013

Die Markthallen von Riga sind Giganten - Anfang des 20. Jahrhunderts dienten sie als Parkplatz für Zeppeline, dann beschloss der Stadtrat aus den riesigen Hallen einen Marktplatz zu bauen. Und noch heute, 80 Jahre nach Fertigstellung der einstmals modernsten Verkaufsflächen Europas, lockt der Zentralmarkt täglich Zehntausende Besucher an.

Bis auf den lettischen Nationalfeiertag am 24. Juni sind die Hallen immer geöffnet. Vor den Toren bieten Bauern und Frauen aus der Umgebung ihr Obst und Gemüse an. Blumen kosten nur wenige Cent, und auch der Sauerampfer für die traditionelle Suppe ist billig zu haben.

Ebenso Birkensaft und Sauerkrautsaft - ein beliebtes Getränk gegen den Kater. Nach durchzechter Nacht kann man direkt von der Kneipe in den "Bauch von Riga" einkehren.

Ein Besuch in der riesigen Fleischhalle erfordert jedoch stabile Nerven: Schweinsfüße und enorme Schüsseln mit Mett, Berge aus Würsten und Speckschwarten verbreiten den Duft einer deftigen Esskultur.

Dass die Markthallen auch andere kulturelle Genüsse zu bieten haben, wird sich spätestens 2014 zeigen, wenn Riga als europäische Kulturhauptstadt die Besucher aus aller Welt mit Konzerten, Tanz und Theater in seinen "Bauch" lockt.