Paradiese aus der Kreativ-Agentur? Manche touristische Imagekampagne geht in die Hose

Von Dörte Rösler
4. September 2014

Natürliche Urlaubsparadiese gibt es nicht - sie werden gemacht. Damit potentielle Gäste dein Reiz einer Region erkennen, geben Tourismusverbände viel Geld für Image-Kampagnen aus. Oftmals zum Wohl von Bewohnern und Wirtschaft, manchmal verpufft die Investition aber auch. Und in einigen Fällen schießt die Kreativ-Agentur ein Eigentor: die Werbung verschreckt Reisende oder macht die Gegend zum Ziel von Gespött.

Die besten Kampagnen werben nach Einschätzung des Wirtschaftsmagazin Forbes für Las Vegas und Indien. Auch Neuseeland und Australien stellen sich einladend dar. Ganz anders als Singapur. Mit seinem Slogan "Oh honey, look!" landete der Stadtstaat einen PR-Flop. Selbst den Verantwortlichen war der klischeebeladene Videoclip um ein frisch verheiratetes Pärchen so peinlich, dass er von den offiziellen Webseiten verbannt wurde.

Große Berge, feuchte Täler

Sex und hübsche Frauen ziehen eigentlich immer. Wie eine Werbekampagne zum Bumerang werden kann, zeigte allerdings der Schwarzwald. Nicht nur die Einheimischen mokierten sich über den Spruch "große Berge, feuchte Täler und jede Menge Wald". Auch im Internet löste das Plakat mit einer nackten Frau mit Bommel-Hut einen Shitstorm aus. Der Schwarzwald geht eben nicht als erotisches Paradies durch.

Heiße Luft für Millionen Euro produzierte außerdem die Kampagne "Magic Italy", mit der Silvio Berlusconi den Bling-Bling-Faktor seiner Heimat hervorheben wollte. Und 2010 mussten die Philippinen ein Reiselogo zurückziehen, weil sie es allzu offensichtlich von Polen kopiert hatten.