Trotz Sicherheitsvorkehrungen - Nach Taifun "Haiyan" herrscht auf den Philippinen totale Verwüstung

Von Melanie Ruch
12. November 2013

Obwohl die Regierung und die Behörden bestens Bescheid wussten und Warnungen an die Bevölkerungen herausgegeben und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet haben, hat der Taifun "Haiyan" die Philippinen schwer getroffen.

Nachdem die Stürme und Flutwellen endlich abgeflacht sind, herrscht dort große Verwüstung. Schätzungsweise kamen rund zehntausend Menschen ums Leben. Doch warum ist ein Land, das jedes Jahr aufs Neue von mehreren Taifunen heimgesucht wird, nicht ausreichend für solche Katastrophen gewappnet?

Hilfsgelder für die arme Bevölkerung in betroffenen Regionen kommt oft nicht an

Pläne für den Notfall wurden bereits zur Genüge ausgearbeitet, doch umgesetzt werden können sie nur teilweise. Vor allem weil es dem Land, das zu den ärmsten in Südostasien zählt, an Geld für die Umsetzung der Notfallpläne mangelt. Korrupte Behörden und Staatsdiener sorgen zudem dafür, dass ein Großteil der Staats- und Hilfsgelder nicht bei den Projekten ankommt, für die sie eigentlich gedacht waren.

Informations- und Versorgungsschwierigkeiten erschweren die Hilfe

Hinzu kommt, dass in den am stärksten von Taifunen betroffenen Regionen vor allem die arme Bevölkerung lebt, die die Warnungen und Evakuierungen oft ignoriert, weil sie ihr geringes Hab und Gut nicht in ihren Häusern zurücklassen wollen, aus Angst es könnte gestohlen werden.

Eine generelle Umsiedlung der Bevölkerung in sichere Häuser ist für das Land finanziell aber alleine nicht machbar. Auch die geographische Aufteilung der Philippinen erschwert das Krisenmanagement. Die Philippinen bestehen immerhin aus über 7.000 kleinen Inseln, die sich auf einem Gebiet von mehreren tausend Quadratkilometern verteilen.

Die Versorgung aller Inseln nach einer Katastrophe kann daher nur über Flughäfen und Häfen erfolgen. Wenn diese durch die Katastrophe aber ebenfalls zerstört wurden, benötigen die Hilfsgüter oft mehrere Tage, um bei den Opfern anzukommen.