Tornado in Oklahoma: Einwohner von Moore hatten nur 16 Minuten Zeit Schutz zu suchen

Von Nicole Freialdenhoven
23. Mai 2013

Lediglich 16 Minuten blieben den Einwohnern der Stadt Moore in Oklahoma zwischen dem ersten Warnsignal der Sirenen und dem Eintreffen des Tornados, der große Teile des Ortes dem Erdboden gleich machte und insgesamt 25 Todesopfer forderte.

Die kurze Vorwarnzeit war mit verantwortlich dafür, dass sich viele Menschen nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, doch Meteorologen sehen keine Alternative: Tornado-Rüssel, die verheerende Zerstörungen anrichten, bilden sich immer nur für sehr kurze Zeit und ihre Stärke ist im Voraus kaum vorauszusagen.

Meteorologen können mit Hilfe von Radar Gewitterwolken identifizieren, in denen Luftmassen rotieren, die als Tornado-Rüssel zur Erde hinunter wachsen. Wann und wo konkret dies geschieht, können die Meteorologen trotz aller moderner Technik jedoch kaum vorhersagen: Sie sind auf ehrenamtliche "Spotter" und "Storm Chaser" (Sturmjäger) angewiesen, die die Gewitterwolken aus nächster Nähe im Auge behalten und bei den Behörden Alarm schlagen, sobald sich einer der gefürchteten Twister (Tornado-Rüssel) gebildet hat.

Die Tornados können im mittleren Westen der USA aber auch deswegen so viel Schaden anrichten, weil viele Häuser nur aus Holz gebaut werden, die durch den Druck eines Wirbelsturms wie Streichhölzer zerbersten. Zudem verfügen nur wenige Häuser über echte Keller, die als Schutzräume dienen können.

Der Schaden, die der Tornado in Moore anrichtete, dürfte hunderte Millionen Dollar betragen. Doch eine stabilere Bauweise ist auch in Zukunft nicht zu erwarten - für die meisten Amerikaner ist sie einfach zu teuer.