Alle reden nur vom Wetter - Wetter ist Dauergesprächsthema

Von Ingrid Neufeld
4. April 2013

Menschen die sich über das Wetter unterhalten, haben sofort ein gemeinsames Gesprächsthema, obwohl sie sich gar nicht kennen. Tatsächlich ist das Wetter Smalltalk-Thema Nummer eins.

Kein Wunder, denn das Wetter geht jeden an. Sonne hebt die Laune, Schnee zur richtigen Zeit auch, Regen im Unmaß verdrießt, doch der Landwirt braucht ihn. Das gibt nicht nur Gesprächsstoff, sondern ist manchmal auch Diskussionsgrundlage.

Das Wetterthema kann jedes peinliche Schweigen zum lockeren Gespräch machen. Wetter ist ein neutrales Thema, das mit jedem besprochen werden kann, sogar mit dem Chef. Außerdem ist das Wetter unbestechlich und unbeeinflussbar. Weil wir an solche Situationen nicht gewöhnt sind, reden wir darüber. Um besser damit zurechtzukommen, wird das Wetter einer Person zugeordnet: "Petrus hat es regnen lassen."

Über das Wetter kann man ohne Vorbildung reden. Jeder hat etwas dazu zu sagen. Hoch- und Tiefdruckgebiete sind seit 2002 sogar käuflich, und zwar bei Diplom-Meteorologen. Dann heißt so ein Hoch nach dem eigenen Vornamen, wie "Hoch Luise". Der Erlös kommt der Wetterstation zugute.

Die Zuordnung der Namen zu Hochs oder Tiefs wird jährlich gewechselt. 2013 sind die Frauen für die Hochs zuständig. Die Menschen kaufen nicht nur Hochs, denn bei Tiefs tut sich mehr, Sturm, Blitz und Donner ist für viele interessanter als ein langweiliges Dauerhoch.