Sandy auch in Deutschland? Extremwetter häuft sich

Von Nicole Freialdenhoven
8. November 2012

Zu einem so extremen Sturm wie Sandy wird es in Deutschland vermutlich nicht kommen, doch auch bei uns muss man sich in Zukunft häufiger auf Extremwetter gefasst machen. Dies prophezeien Meteorologen, die warnen, dass Deutschland nicht gut genug auf den Klimawandel vorbereitet ist. Immerhin hat sich nun eine Allianz aus Technischem Hilfswerk, Deutschem Wetterdienst, Umweltbundesamt und einigen anderen Stellen gegründet, die ihre erste Studie zur Zunahme von Extremwetter in Deutschland vorstellte.

Danach könnten Orkane der Stärke 12, die bislang nur alle 25 Jahre auftraten, in Zukunft alle fünf Jahre über Deutschland toben. Winterstürme der Stärke 11, die etwa einmal im Jahr auftreten, werde es doppelt so häufig geben. Auch die Sommer werden sich nach Ansicht des Deutschen Wetterdienstes verändern: Gab es bislang nur alle 25 Jahre einen Sommertag mit 39 Grad Hitze, sollen es zum Ende des Jahrhunderts vier sein - pro Jahr.

Damit Deutschland in Zukunft besser für Extremwetter gerüstet ist, sollen Warnsysteme erneuert und verbessert werden. Für Ende 2015 ist zudem eine große Sturmflutübung von den Niederlanden bis Dänemark geplant, die eine heftige Überschwemmung ganzer Landstriche entlang der Nordseeküste simuliert. In Düsseldorf dagegen erlässt die Stadt ihren Bürgern die Hälfte der Sielgebühren für Niederschlagswasser, wenn sie ihre Dächer begrünen: Dadurch soll weniger Wasser ablaufen und die Gefahr einer Überflutung reduziert werden.