Warmer Atlantik ist die Ursache für verregnete Sommer

Von Ingo Krüger
9. Oktober 2012

In vielen Regionen Nordeuropas gab es im vergangenen Sommer vor allem eines: Regen. Ob Starkregen, Platzregen oder Sprühregen, es verging kaum eine Woche ohne Nässe von oben. Die Ursache für die häufigen und langanhaltenden Niederschläge sind im Nordatlantik zu finden.

Britische Forscher haben für ihre Studie über das Sommerwetter Daten der vergangenen 100 Jahre analysiert. Dabei entdeckten sie, dass erhöhte Wassertemperaturen im Nordatlantik zu einem verregneten Sommer führten.

Die Bezeichnung für das Phänomen lautet: Atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO). Dabei verändert sich die Temperatur der Meeresoberfläche. Die AMO hat eine Periodendauer von 50 bis 70 Jahren und besitzt "warme" und "kalte" Phasen. So gab es von 1900 bis 1925 sowie von 1965 bis 1995 eine kalte Phase, von 1925 bis 1965 und seit Mitte der 1990er-Jahre eine warme Phase. Die Wärme des Wassers im Nordatlantik wechselt alle 20 bis 30 Jahre von kalt zu warm oder umgekehrt.

Während einer Warmphase, so die Wissenschaftler, steige die Wahrscheinlichkeit eines verregneten Sommers in Nordeuropa stark an - so wie im Sommer 2012. Durch diesen Zyklus gibt es wohl auch in den kommenden Sommern jede Menge Regen.