Die Folgen des Klimwandels aus ärztlicher Sicht

Durch Klimawandel und veränderte Umstände, können alte und neue Krankheiten wieder auftreten

Von Frank Hertel
11. Mai 2011

Vor kurzem fand in Wiesbaden ein Internistenkongress statt. Man besprach unter anderem die Folgen des Klimawandels auf neue Krankheitsbilder.

Der Mikrobiologe Werner Bär aus Cottbus wies darauf hin, dass es in Deutschland früher Malaria gab. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Berlin 650 Fälle registriert. Wenn es hier wärmer wird und die Verhältnisse sich etwas verschlechtern sollten, kann sich die Malaria wieder ansiedeln. Das gelte auch für andere Krankheiten, die man hier lange nicht oder noch nie gesehen habe.

Touristen und Migranten als Überbringer von Krankheiten

Auch die großen Migrationsbewegungen können die Lage in Deutschland aus ärztlicher Sicht verändern. Der Tourismus spiele eine Rolle, ebenso die Renaturierungsmaßnahmen. Der Cottbusser Professor Hans Schweisfurth erklärt, warum die Allergien so stark zunehmen: Es liege an der immer stärkeren Konzentration von Feinstaub, Ozon und Pollen. Die Pollen verbinden sich zusätzlich mit Schadstoffen.

Die Luft wirke heute zwar sauberer, aber das sei eine Täuschung. Auf Allergiker wirkt sie sich schlimmer aus, weil die Schadpartikel heute viel kleiner seien. In Gebieten, wo es oft Überschwemmungen gibt, sind Milben und Schimmelsporen in der Luft.

Allergien durch Balkonpflanze

Außerdem hat sich in Deutschland die Pflanze Ambrosia ausgebreitet. Es reichen 6 Ambrosia-Pollen pro Kubikmeter Luft, um allergische Reaktionen auszulösen. Bei herkömmlichen Pollen braucht es dazu 1000 bis 10000 Pollen pro Kubikmeter.

Schweisfurth und Bär rechnen mit neuen Krankheiten, mit mehr hitzebedingten Krankenhauseinweisungen, mit mehr Allergien und mit mehr Lungenkrankheiten durch den Klimawandel.