Klimawandel: 2015 war bislang wärmstes Jahr seit 1880

Der menschliche Einfluss auf das Wetter nimmt weiterhin zu und sorgt für einen beunruhigenden Trend

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2016

Es ist eine beunruhigende Meldung der Klimaforscher: Das zurückliegende Jahr war in seiner Gesamtheit das wärmste Jahr seit Messungsbeginn 1880. Es zeigt damit, dass der menschliche Einfluss auf das Wetter weiter zunimmt und der Klimawandel in vollem Gange ist.

Im Durchschnitt war das letzte Jahr 0,9 Grad Celsius wärmer als der Mittelwert im 20. Jahrhundert. Vergleicht man 2015 mit dem Vorjahr 2014 stieg die Durchschnittswärme um 0,16 Grad Celsius. Damit löst 2015 den bisherigen Rekordhalter 2014 ab.

Betrachtet man die einzelnen Monate des letzten Jahres, war der Dezember der wärmste Monat seit 1880. Doch auch neun weitere Monate lagen über dem alten Schnitt, was insgesamt zehn Monate mit neuen Rekordtemperaturen bedeutet.

Treibhausgase und Wetterphänomene

Die Gründe liegen für die Forscher auf der Hand. Die Treibhausgase werden überall auf der Welt unvermindert ausgestoßen. Obwohl die katastrophalen Folgen für künftige Generationen von Wissenschaftlern aufgezeigt wurden, erreichen wenige Länder vernünftige Klimaziele.

Neben den industriellen Treibgasen kam 2015 "El Niño" erschwerend hinzu. Hinter diesem Namen steckt ein Wetterphänomen, das warmes Wasser im Pazifik aufgetrieben hat. Die Wärme stieg in die Luft und sorgte für einige Turbulenzen. Doch ist El Niño ein erstmaliges Phänomen und der Wärmerekord damit ein normales Naturphänomen?

Die Forscher verneinen das. Wetterphänomene dieser Art traten bereits in der Vergangenheit immer wieder auf, doch sie führten nie zu einer so starken Lufterwärmung wie 2015. Der Einfluss des Menschen auf das Klima steht für sie daher fest.

CO2 und seine Auswirkungen

Wissenschaftler befürchten, dass 2015 den Rekord von 2014 nicht als neue Nummer 1 auf Dauer abgelöst hat. Der Trend zeigt klar noch oben, sodass 2015 vielleicht schon dieses Jahr erneut geknackt wird. Bisher hat die Menschheit circa 2.000 Milliarden Tonnen CO2 verursacht und der volle Effekt zeigt sich erst nach und nach. Während sich diese Wärmewirkung also noch entfaltet, kommt täglich neues CO2 hinzu.