Weshalb man bei Hitze ein Flimmern über der Straße sieht

Wie Luftwirbel das menschliche Auge überlisten und die Landschaft verschwimmen lassen

Von Ingo Krüger
3. September 2015

An besonders heißen Tagen entsteht oft der Eindruck, dass die Landschaft über der Straße verschwimmt. Diese Erscheinung ähnelt einer Fata Morgana. Der Grund liegt darin, dass sich warme und kalte Luft vermischen. Wenn die Sonne den Asphalt erhitzt, wird auch die Luft unmittelbar über dem Boden heißer. Die erwärmte Luft steigt nach oben und trifft dort auf die kalte Luft.

So entsteht das Flimmern

Die warme Luft über der Straße steigt jedoch nicht gleichmäßig auf, sondern mit ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dort, wo sich die warme Luft mit der darüber liegenden kühleren Luft durchmischt, wird sie wieder schwerer und sinkt in Richtung Straße ab. Die dabei entstehenden Luftwirbel überlisten das menschliche Auge - das Flimmern entsteht.

Windstille als Voraussetzung

Was Autofahrer dort sehen, ist jedoch nicht mehr die Straße, sondern Lichtstrahlen, die vom Himmel kommen und kontinuierlich zum Betrachter hin gebrochen werden. Das Phänomen tritt jedoch nur auf, wenn es nahezu windstill ist, denn bei starkem Wind wird die Wärme sofort weggeführt.