Warum sind Regenwolken grau?

Durch tonnenschwere Wolken wird das Sonnenlicht von seinem Weg zur Erde abgelenkt und verschluckt

Von Dörte Rösler
30. Juli 2015

Kurz bevor der Regen aus der Wolke pladdert, wird sie dunkelgrau. Aber warum?

Wolken verschlucken das Licht

Dass Wolken kurz vor dem Regen dunkler werden, ist eine Täuschung. Tatsächlich ändert sich die Farbe von Wolken nicht - es sieht von unten nur so aus. Dieselbe Wolke, aus der es unten düster regnet, scheint einem Piloten von oben strahlend weiß.

Um dieses Phänomen zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen aus was Wolken eigentlich bestehen: Milliarden und Abermilliarden von Wassertropfen. Schaut man von oben auf die Wolke spiegeln die Wassertropfen die weißen Sonnenstrahlen zurück. Unterhalb einer Wolke kommen jedoch nur noch wenige Lichtstrahlen an.

Irrtum des menschlichen Auges

Je dicker die Wolke ist und je größer die Wassertropfen in ihrem Inneren sind, desto mehr wird das Sonnenlicht von seinem Weg zur Erde abgelenkt und verschluckt. Manche Regenwolken können sich mehrere Kilometer auftürmen und Tausende Tonnen Wasser speichern.

Falls ein paar Lichtstrahlen den Weg durch diese Masse geschafft haben, treten sie unten nur diffus gestreut aus. Dadurch wirkt die Wolke nicht nur dunkler, ihre Ränder erscheinen dem menschlichen Auge auch unschärfer. Reißt die Wolkendecke auf und ein Sonnenstrahl tritt hindurch, sehen wir dieselben Ränder plötzlich wieder weiß und scharf.