Bulgarien kämpft mit Hochwasser:Persönliches Leid, hohe Sachschäden und eine zerstörte Infrastruktur

Von Ingrid Neufeld
23. Juni 2014

Nachdem der Osten von Bulgarien von schweren Hochwassern heimgesucht wurde, haben dort 14 Personen den Tod gefunden. Nun ist in diesem Gebiet das Hochwasser größtenteils versiegt. Am Wochenende waren in Warna am Schwarzen Meer freiwillige Helfer im Einsatz um die Straßen von umgefallen Bäumen und beschädigten Autos zu räumen. Das Rote Kreuz half mit der Verteilung von Milch und Trinkwasser.

Im Nordosten zog nochmals ein heftiger Gewittersturm über die Region. Infolgedessen war am Sonntag der Ausnahmezustand weiter aufrechterhalten worden. Viele Häuser hatte man bereits vom Wasser befreit. Diese wurden nun abermals überschwemmt. Mehrere hundert Einwohner hatten kein Leitungswasser. Verstopfte Kanäle verhindern das Abfließen des Abwassers, so dass der Bürgermeister in Detelina Nikolowa befürchtet, dass Krankheiten ausbrechen könnten.

Rund 1200 Touristen betroffen

Die rund 1200 Touristen aus Rußland und Deutschland, die sich derzeit im Badeort Albena aufhalten, wurden in sichere Unterkünfte gebracht. Am Freitag war ein Hotel in Albena zeitweise überflutet worden. Fünf andere Hotels waren ebenfalls nicht erreichbar, da sie von einem Fluss überschwemmt worden waren.

Der Wiederaufbau der gesamten Infrastruktur des schwer beschädigten Landes kostet voraussichtlich bis zu 15 Millionen Lewa, das sind rund 7,5 Millionen Euro. Bulgarien ist innerhalb der EU das ärmste Land. Kristalina Georgiewa, die EU-Kommissarin für Katastrophenschutz signalisierte ihren Landsleuten die Bereitstellung von Geldern aus einem EU-Fond.