Österreicherin hat legal zwei unterschiedliche Reisepässe

Von Jutta Baur
13. Dezember 2011

Hat jemand zwei Pässe mit unterschiedlichen Daten, geht man gemeinhin davon aus, dass einer der beiden gefälscht oder ungültig ist. Nicht so im Fall der Österreicherin Christine Grabnegger-Räsänen. Sie lebt in Finnland und hatte bei der österreichischen Botschaft im Jahre 2006 einen Reisepass beantragt. Der wurde auch ausgestellt, jedoch mit völlig falschen Daten. Weder das Geburtsjahr, noch der Geburtsort stimmten. Die Österreicherin machte die Botschaft in Helsinki darauf aufmerksam. Die Botschaft sah die Fehler ein und stellte kurzerhand einen neuen, revidierten Pass aus. Der fehlerhafte Reisepass wurde allerdings nie eingezogen. Den verwahrt Christine Grabnegger-Räsänen weiterhin in ihrer Wohnung. Mit etwas krimineller Energie hätte sie den Pass einfach verkaufen können, erzählt die Österreicherin. Schließlich habe nie jemand nach den doppelten Ausweispapieren gefragt.

Peter Launsky-Tieffenthal vom österreichischen Außenministerium erklärte, dass beide Pässe Gültigkeit haben, da man sich jederzeit einen Zweitpass ausstellen lassen könne. Dennoch hat die Botschaft in Finnland nun beschlossen dem Spuk ein Ende zu bereiten und den Pass zurückgefordert.