Gestohlene Pässe - wie gut sind die Kontrollen und Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen?

Von Dörte Rösler
11. März 2014

Das mysteriöse Verschwinden einer Malaysia-Airlines Maschine mit 239 Menschen gibt Anlass zu Sorge. Offenbar konnten in Kuala Lumpur mindestens zwei Passagiere mit falschen Pässen an Bord gelangen. Auch in Deutschland wäre dies möglich gewesen.

Wie zuverlässig sind die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen?

Ob verloren oder gestohlen - weltweit gelten derzeit 39 Millionen Ausweise als vermisst. Vor allem in international gefragten Reiseländern wie Thailand ist der Diebstahl von Pässen verbreitet. Auch die Papiere eines Italieners und eines Österreichers, die für den Malaysia-Airlines-Flug genutzt wurden, stammen aus einem Diebstahl auf Phuket. Der Handel mit gestohlenen Pässen und Visa boomt jedoch in ganz Südostasien.

Nach dem 11. September 2001 schuf Interpol eine spezielle Datenbank für gestohlene und verlorene Pässe. Kriminellen sollte dadurch die Nutzung von entwendeten Dokumenten erschwert werden. In der Praxis werden Reisende jedoch kaum kontrolliert. Innerhalb der EU können Passagiere grundsätzlich frei reisen, auch bei Flügen nach außerhalb werden europäische Bürger nur stichprobenartig überprüft.

Systematischer Abgleich nur bei Besuchern aus Drittstaaten

Lediglich bei Besuchern aus Drittstaaten erfolgt systematisch ein Abgleich mit den Fahndungslisten. Auch Lichtbilder und Visa werden genauer kontrolliert. Hochauflösende Scanner, Bildbearbeitungsprogramme und Laserdrucker erlauben den Fälschern jedoch nahezu originalgetreue Nachbildungen. Allein am Münchner Flughafen beschlagnahmen die Beamten jährlich rund 500 bis 600 gefälschte Pässe.