Verfassungsschutz warnt: Vor Reisen nach China sensible Daten löschen

Von Frank Hertel
13. Januar 2011

Alexander Eisvogel, Vize-Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), warnt vor allem Geschäftsreisende, bei Besuchen in China und Russland, alle sensiblen Daten von Handys, Laptops und Smartphones zu löschen. Grund dafür sei eine seit 2005 stark gestiegene Spionagegefahr.

Chinareisende berichten davon, dass man sie unter einem Vorwand aus dem Hotelzimmer oder einer Konferenz gelockt hat und dann das Laptop ausgespäht war. In China und Russland liest der Geheimdienst gelegentlich e-mails mit und hört Telefonate ab. Ziel sei es, Wissen aus Wirtschaft und Regierung abzuziehen. Vor allem der deutsche Mittelstand sei bedroht, schätze die Gefahr aber immer noch als zu gering ein.

In diesem Jahr möchte die Regierung ein Cyber-Abwehrzentrum schaffen, sagte ein Sprecher des Bundesinneministeriums. Darin sollen Spezialisten aus dem Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik und aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz zusammenarbeiten.