Nichts für schwache Nerven: Mit dem Motorrad durch Vietnam

Von Nicole Freialdenhoven
31. Oktober 2012

Nicht schneller fahren als der Schutzengel fliegen kann: Das sollte das Motto für alle sein, die mit dem Motorrad über Vietnams berühmten Highway One von Hanoi nach Saigon fahren oder umgekehrt.

Nicht nur die altersschwachen Motorräder, die teilweise wirken, als würden sie von Gummibändern und Spucke zusammengehalten, machen den Touristen zu schaffen, sondern auch das asiatische Verkehrschaos. Wer Saigon unbeschadet überstanden hat, fühlt sich für alle Herausforderungen des Lebens gewappnet.

Für Touristen ist es trotzdem eine der schönsten Strecken in ganz Asien: Von Hanoi geht es stetig in den Süden, zunächst in die alte Kaiserstadt Huë mit ihrer weitläufigen Zitadelle am Perfume River und über den berühmten Wolkenpass ins Weltkulturerbe von Hoi An, das mit der Geschäftsstadt Da Nang durch einen 10 Kilometer langen wunderschönen Sandstrand verbunden ist.

Weiter im Süden warten nicht nur weitere schöne Strandorte wie Nha Trang und Mui Ne, sondern auch die einzigartige Metropole Saigon (deren offizieller Name Ho Chi Minh City kaum benutzt wird) und das weitläufige Mekong Delta.

Motorräder sind billig zu haben, da sie von anderen Touristen, die in die Gegenrichtung gereist sind, überall in Hanoi verkauft werden - ihr Zustand ist jedoch so schlecht, das man sich auf zahlreiche Reparatur-Stops gefasst machen sollte. Und der Verkehrsfluss in den Städten, bei dem Hupsignale und Handzeichen Ampeln und Verkehrsschilder ersetzen, muss erst einmal geübt werden. Doch wer es schafft, wird mit einer einzigartigen Tour beloht.