Ärger in Marokko: Kreuzfahrtschiff mit homosexuellen Urlaubern darf nicht anlegen

Von Nicole Freialdenhoven
3. Juli 2012

Der amerikansiche Reiseveranstalter RSVP Vacations hatte mit der ersten Kreuzfahrt für Schwule und Lesben geworben, die mit Marokko ein muslimisches Land anlaufen würde. Geplant war ein Landausflug in der Metropole Casablanca mit einem Besuch der berühmten Hassan II.-Moschee und der lokalen Souks. Doch soweit kam es nicht: Die marokkanischen Behörden wiesen die "Nieuw Amsterdam" der Holland America Line mit 1600 Passagieren ab und verboten das Anlegen am Hafen. Stattdessen musste das Schiff ins spanische Malaga ausweichen. In Marokko steht Homosexualität wie in anderen islamischen Ländern noch immer unter Strafe und kann mit bis zu drei Jahren Haft geahndet werden.

In Europa begann derzeit die Saison der Schwulenparaden rund um den Christopher Street Day. Alleine in Madrid versammelten sich 700.000 Teilnehmer um für die Beibehaltung der Homo-Ehe in Spanien zu demonstrieren, während sich in Paris ebenfalls viele tausende Teilnehmer zu einer Gay Pride-Parade versammelten. Auch im bulgarischen Sofia und im rumänischen Bukarest trafen sich mehrere hundert Demonstranten um für gleiche Rechte für Homosexuelle zu demonstrieren, die dort noch immer starken Anfeindungen ausgesetzt sind.