Trockendock fürs Traumschiff: Reederei der MS Deutschland stellt Insolvenzantrag

Die Zukunft der MS Deutschland ist aufgrund hoher Schulden ungewiss

Von Nicole Freialdenhoven
30. Oktober 2014

Jahrelang kreuzte die MS Deutschland als ZDF-Traumschiff durch die ganze Welt und trug damit auch zum aktuellen Kreuzfahrtboom bei.

Insolvenzantrag über 56 Millionen Euro

Doch während andere Reedereien mit ihren modernen Riesenschiffen davon profitieren, musste die MS Deutschland-Beteiligungsgesellschaft nun mit rund 56 Millionen Euro Insolvenz anmelden.

Anleiheschulden

50 Millionen Euro entfallen dabei auf Anleiheschulden. Die Anleihen waren 2012 vom ehemaligen Besitzer des Schiffes zur Kapitalbeschaffung herausgegeben worden und erwiesen sich als schwerer Fehler: Jedes Jahr gehen allein 2,5 bis 3 Millionen Euro für die Zinsen drauf.

Bei einer Gläubigerversammlung im November soll nun über die Zukunft der MS Deutschland entschieden werden. Interessenten seien vorhanden, so der zum Sachwalter bestellte Wolfram Günther.

Nächste Weltreise schon geplant

Das Schiff selbst geht im November zunächst zur technischen Überprüfung in die Werft, ehe zum Jahresende die nächste große Weltreise ansteht. Das Stammpublikum, das die intime Atmosphäre des nur 600 Passagiere fassenden Luxusschiffs zu schätzen weiß, bleibt der MS Deutschland bislang noch treu.

Ob das "Traumschiff" jedoch noch einmal ablegt, hängt auch davon ab, ob die Gläubiger bereit sind, massive Verzichte zu leisten.