Proteste in der Türkei: Hotelbranche in Istanbul verzeichnet dickes Minus

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juni 2013

Die andauernden Proteste in Istanbul haben dem Gastgewerbe der türkischen Metropole deutliche Umsatzeinbußen beschert. Seit den ersten Demonstrationen am Taksim-Platz wurden in Istanbul rund 216.000 Übernachtungen storniert. Die türkische Hotel- und Gaststättenvereinigung TUROB spricht von einem Minus von fast 54,7 Millionen Euro.

Besonders betroffen war erwartungsgemäß die europäische Seite Istanbuls, in der sich der Taksim-Platz befindet. Doch auch auf der asiatischen Seite und am Flughafen kam es zu vielen Stornierungen.

Sorgen bereitet der TUROB die Tatsache, dass auch die Zahl der zukünftigen Buchungen für Istanbul um gut 55 Prozent gesunken sind, während die Proteste gegen die Regierung Erdogan und die Umgestaltung des Gezi Parks unvermindert weitergehen. Sie fürchtet nun Entlassungen und fordert eine bessere Öffentlichkeitsarbeit der Tourismusbranche: Ausländische Besucher sollen davon überzeugt werden, dass sie in Istanbul sicher sind und sich die Atmosphäre wieder beruhige.

Nur ein schwacher Trost dürfte es für die Istanbuler Hoteliers sein, dass die Metropole in den Sommermonaten ohnehin weniger Touristen anlockt als die Traumstrände der türkischen Mittelmeerküste. Beliebte Urlaubsorte wie Antalya brauchten sich bislang noch nicht über Buchungsrückgänge und Stornierungen zu beklagen.