Neue Hotelketten für Hipster - Style statt Service

Mit dem trendigen Self-Service sprechen Hotelketten den kosmopolitischen Gast an und sparen Servicekosten

Von Dörte Rösler
18. Juni 2015

Hipster sind in allen Ländern anzutreffen, wie Massenware wollen sie trotzdem nicht behandelt werden. Das hat auch die Tourismusbranche erkannt. Für die Generation Y, also jene technikaffinen Reisenden, die zwischen 1977 und 1998 geboren wurden, entstehen weltweit neue Hotelmarken:

  • trendiges Design,
  • schnelles WLAN und
  • Ladestationen für elektronische Reisebegleiter

sind Standard. Statt Service setzen die Betreiber auf Lifestyle.

Zielgruppe: souveräne Hipster

Ob Moxy, oder Jen, Canopy oder Edition, beinahe monatlich eröffnet weltweit ein neues Trendhotel für kosmopolitische Gäste um die 30. In den Jen-Hotels wird der Reisende etwa von einer virtuellen Gastgeberin begrüßt, eine feste Rezeption gibt es nicht. WLAN und Mineralwasser sind kostenlos. Klassisches Frühstück war gestern: Um Kaffee, Obst und Brötchen mitzunehmen, stehen am Buffet Becher und Boxen bereit. Die Marke gehört zur Shangri-La-Kette und ist bisher hauptsächlich in Asien vertreten.

Locker, stylish und kostengünstig

Flexibilität ist auch in den Canopy-Hotels gefragt. In den Herbergen der Hilton-Gruppe checkt der Gast per Smartphone ein, das Handy öffnet ebenfalls die Zimmertür. Die AC Hotels, ein hipper Ableger der Marriott-Kette nennt ihr Angebot "Select Service". Gemeint ist: Bedienung gibt es nur in der Lounge, ebenso wie bei der preiswerten Konzernschwester Moxy.

Wer mehr Wert auf Service und Gastronomie legt, kann bei Edition buchen. Die dritte Marriott-Marke hat den Anspruch, ein gesellschaftlicher Treffpunkt für Hipster zu sein.

Ganz uneigennützig ist der gastgewerbliche Trend zur Lockerheit nicht. Zwar reagieren die Hoteliers auf die zunehmende Flexibilität ihrer Gäste; der Hipster checkt gern per Tablet ein und bedient sich selbst an der Bar. Letztlich reduziert der Self-Service aber auch die Kosten.