Einchecken per Handy, Getränke vom Roboter - Forscher rüsten Hotelzimmer elektronisch auf

Der Schritt zum gläsernen Gast ist elektronisch möglich, in Deutschland aber unerwünscht

Von Dörte Rösler
4. Februar 2015

Was technisch möglich ist, wird auch irgendwann umgesetzt. Glaubt man diesem Grundsatz, dann offenbart das "Urban Living Lab" in Stuttgart einen Blick in unsere Zukunft.

So könnten Getränke im Hotel demnächst vom Roboter serviert werden, und statt Schlüssel nutzen Gäste ihr Smartphone. Aber wollen wir das wirklich?

Einchecken via Handy

Die elektronische Vernetzung beginnt bereits an der Rezeption. Wer lange Wartezeiten und das umständliche Ausfüllen von Formularen vermeiden möchte, kann künftig einfach mit seinem Handy einchecken. Die gespeicherten Daten dienen zudem als Zugangscode für das Zimmer - und zeigen dem Hotelier per GPS, wo sich seine Gäste gerade aufhalten.

Wenn der Gast das Zimmer betritt, schalten sich automatisch Klimaanlage und Lichter an. Bewegungssensoren sorgen dafür, dass Lampen und Lüftung nach dem Verlassen des Bades wieder ausgehen. Via Internet könnten auch soziale Netzwerke den Aufenthaltsort ihrer Nutzer jederzeit aktualisieren.

Der gläserne Gast

Der Schritt zum gläsernen Gast ist also elektronisch bereits möglich. Zumindest deutsche Kunden sehen die Neuerungen jedoch skeptisch. In einer Umfrage des Fraunhofer Instituts gaben zwei Drittel der Teilnehmer an, dass sie ihre geografische Lage niemandem mitteilen wollen.

Das Einchecken per Zahlencode oder Fingerabdruck können sich weniger als 10 Prozent der Befragten vorstellen. Erwünscht ist dagegen ein schneller Check-in ohne lästigen Papierkram (87 Prozent), am liebsten jedoch mit einer persönlichen Begrüßung. Elektronische Kellner, wie sie im Silikon Valley bereits getestet werden, dürften es hierzulande also schwer haben.