Nervenaufreibende Landungen bald Geschichte - Quito bekommt neuen Flughafen

Von Nicole Freialdenhoven
19. Februar 2013

Selbst hartgesottene Liebhaber der Fliegerei bekamen beim Landeanflug auf die ecuadorianische Hauptstadt Quito regelmäßig kalte Füße: Der Mariscal Sucre International Airport, umringt von hohen Bergen und mittlerweile vollständig von Wohnsiedlungen umbaut, gehört zu den berüchtigtsten Flughäfen der Welt. Nur die allerbesten Piloten durften die gewagte Landung auf der kurzen Landebahn in Angriff nehmen.

Noch damit ist nun Schluss. Nach 52 Jahren schließt der Mariscal Sucre Airport die Pforten. Durch die steigenden Passagierzahlen war er längst an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen und ein weiterer Ausbau war durch die dichte Bebauung rund um den Flughafen unmöglich. Der neue Flughafen in Tababela stößt jedoch auch nicht auf uneingeschränkte Begeisterung: Zwar ist die neue Landebahn nun gut einen Kilometer länger, durch im Tal ist die Sichtweite häufig eingeschränkt. Bis die neue Schnellstraße fertig ist, dauert der Transfer in die Innenstadt von Quito zudem gut 90 Minuten.

Am Mariscal Sucre Airport gab es immer wieder schwere Unfälle, bei denen Maschinen durch die zu kurze Landebahn oder den zu steilen Landeanflug mit den dicht an den Flughafen gebauten Wohnhäusern kollidierten. Dabei kamen seit 1984 insgesamt 135 Menschen ums Leben.