Die Nacktscanner am Flughafen geben offenbar doch mehr preis als zuvor berichtet wurde

Nacktscanner steht erneut in der Kritik, auf dem Bildschirm ist wohl doch mehr zu sehen als erwartet

Von Melanie Ruch
20. Dezember 2010

Die Einführung der umstrittenen Nacktscanner an Flughäfen sorgt noch immer für viel Gesprächsstoff. Während zuvor immer versichert wurde, dass niemand mehr sehen würde als ein Strichmännchen auf einem Bildschirm, sehen die Beamten auf ihren eigenen Bildschirmen die Passagiere angeblich doch vollkommen nackt, zumindest an amerikanischen Flughäfen.

Svenja Müller-Schubert aus Bad Tölz reist regelmäßig mit dem Flugzeug in die USA, um dort ihren Vater zu besuchen. Bei ihrer letzten Reise wurde auch sie von den Beamten für eine Kontrolle am Nacktscanner ausgewählt. Auf einem Bildschirm sehen die Passagiere ihren eigenen Körper zwar wirklich nur als Strichmännchen dargestellt, bei dem durch bunte Punkte verdächtige Gegenstände markiert werden, doch auf den Bildschirmen der Beamten, die die Untersuchung durchführen, sei alles zu sehen, so die 18-Jährige.

Besser durchleuchten als abtasten?

Sie selbst habe damit allerdings kein Problem, da sie es immernoch angenehmer findet, mit Klamotten durchleuchtet zu werden, als sich von fremden Menschen überall abtasten zu lassen und sich bei einem Verdacht vielleicht sogar vor ihnen ausziehen zu müssen. Weiterhin berichtete die Tölzerin, dass die Leute nur sporadisch aus der Schlange ausgewählt werden, um vom Nacktscanner durchgecheckt zu werden.

Meistens jedoch fischen die Beamten Frauen aus den Schlangen, weil sie angeblich mehr Möglichkeiten haben verbotene Sachen direkt am Körper zu verstecken. Wenn dies auch in Deutschland der Fall sein sollte, werden wohl noch einige Kritiken laut werden.