Die größten europäischen Fluggesellschaften

Die europäischen Fluggesellschaften sehen sich seit einigen Jahren mit ernstzunehmenden Problemen konfrontiert. Hierbei wäre einerseits die Konkurrenz aus dem Ausland zu nennen, welche vor allem aus den USA und Fernost stammt und Druck auf den Wettbewerb innerhalb der Flugbranche ausübt. Zudem sehen sich europäische Fluggesellschaften mit hohen Steuern und strengen Regularien belastet, was die Wettbewerbsfähigkeit senkt und die wirtschaftliche Entwicklung hemmt. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Europas größte Fluggesellschaften.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Europa leidet unter der starken Konkurrenz

Die Krise der europäischen Luftfahrt wirkt sich auch auf die Gewinne und Gewinnprognosen dieses Sektors aus. Zudem haben europäische Fluggesellschaften in den letzten Jahren den Anschluss an die Weltspitze verloren.

Doch der Markt hat sich stark verbessert. Gemessen an der Passagierzahl pro Jahr belegt die Lufthansa wieder den ersten Platz, was auch der Insolvenz von Air Berlin 2017 zu verdanken ist. Sowohl die Unternehmen selbst als auch die Staaten Europas sind dennoch auch weiterhin gefragt, neue effizientere Strukturen zu etablieren und technischen Fortschritt anzustreben.

Europäische Fluggesellschaften haben etwas den Anschluss an die Weltspitze verloren
Europäische Fluggesellschaften haben etwas den Anschluss an die Weltspitze verloren

Fluggesellschaften in Europa

Doch was sind eigentlich die größten europäischen Fluggesellschaften, welche sich in diesen Zeiten steigender Rohölpreise und internationaler Konkurrenz behaupten müssen? Und wo haben diese Unternehmen ihren Sitz, wie verlief deren Geschichte und welche Ziele fliegen diese an?

Im Folgenden geben wir einen Überblick.

Lufthansa (LH)

Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa (LH) hat ihren Sitz in Köln, wohingegen sich der Heimatflughafen in Frankfurt am Main befindet. Bei der LH handelt es sich dabei um eine Aktiengesellschaft, welche circa 123.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Fluggastaufkommen beträgt jährlich wiederum knapp 110 Millionen und die Flottenstärke beläuft sich auf etwa 273 Maschinen.

Geschichte

Die Geschichte der Lufthansa lässt sich in zwei Abschnitte unterteilen. So gab es die frühere Deutsche Lufthansa AG, welche von 1926 bis effektiv zum Kriegsende 1945 aktiv war. Daraufhin gab es das Unternehmen Lufthansa praktisch nur noch auf dem Papier, bis es 1953 wieder gegründet wurde.

Ursprüngliche Lufthansa

Die ursprüngliche Lufthansa entstand dabei 1926 durch eine Fusionierung der Junkers Luftverkehr AG mit der Aero Lloyd, wobei der eigentliche Impuls durch die Reichsregierung erfolgte. Letztere erhoffte sich eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit der neuen Fluggesellschaft, was wiederum die Subventionszahlungen durch den Staat reduzieren würde.

Der damalige Heimatflughafen war dabei Berlin-Tempelhof, von welchem aus auch die ersten Flüge starteten. Die Lufthansa konnte sich daraufhin bald schon wirtschaftlich etablieren und begann damit, sich vielseitig im Feld der Luftfahrt zu engagieren.

So war es beispielsweise das erklärte Ziel der Lufthansa Ende der 20er Jahre, ein europaweites Liniennetz zu kreieren, welches alle Großstädte Europas einschließen sollte. Zudem machte die Lufthansa durch gewagte Unternehmungen auf sich aufmerksam, welche den technischen Fortschritt dieser Fluggesellschaft unterstrichen. So flog etwa im Jahre 1928 eine Junker W 33 der LH von Berlin nach Tokio, was die endlosen Möglichkeiten des Flugverkehrs bewies.

Ende der 20er Jahre stieg das Passagieraufkommen schließlich stark an, was die Lufthansa dazu bewegte, auch das Ticketsystem anzupassen. So konnten nun auch Rückflugscheine mit einer Ermäßigung von 10 Prozent erworben werden.

Die 30er Jahre sollten die Lufthansa dann in eine tiefe Krise stürzen. Hierfür sorgte einerseits die Weltwirtschaftskrise, andererseits die Diktatur der Nationalsozialisten, welche die Lufthansa für ihre Zwecke missbrauchten. Dabei ist es bemerkenswert, dass es die LH dennoch schaffte, bis Ende der 30er Jahre ihr Liniennetz und die Technik weiter voranzutreiben.

Erst im Laufe des 2. Weltkriegs gingen diese Errungenschaften zugrunde beziehungsweise wurden missbraucht, als ein Großteil der Flottenstärke der Luftwaffe zugewiesen wurde. Dementsprechend stand die Lufthansa auch nicht mehr der Zivilbevölkerung, sondern nur noch dem Militär zur Verfügung.

Neugründung der Lufthansa im Jahre 1953

Mit dem Kriegsende war dann auch zunächst die Geschichte der Lufthansa beendet, deren Gerätschaften von den Alliierten konfisziert wurden. Im Jahre 1953 kam es schließlich zur Neugründung der Lufthansa, was das Bestreben erkennen lässt, die Tradition der ältesten deutschen Fluggesellschaft fortleben zu lassen.

Die moderne Lufthansa konnte sich schnell auf dem internationalen Markt etablieren und nahm bereits in den 60er Jahren Strahlenflugzeuge in ihre Flotte auf. Nun flogen auch die ersten Boeing Modelle Langstreckenflüge zu Zielen auf der ganzen Welt. In den 70er Jahren investierte die LH dann auch in die Boeing 747, dem damals größten Passagierflugzeug der Welt.

Herausforderungen des neuen Jahrtausends

Seit der Jahrtausendwende sieht sich der Flagcarrier Deutschlands allerdings mit bisher unbekannten Herausforderungen konfrontiert. So sorgen

  • die steigenden Rohölpreise
  • die internationale Konkurrenz und
  • die staatlichen Regelungen

für finanzielle Engpässe, welche nach einer Neuorientierung verlangten. Letztere vollzog sich unter anderem im Sparprogramm "Score".

Flugziele

Heutzutage fliegt die Lufthansa Flughäfen auf allen Kontinenten an. In Nordamerika werden dabei sowohl Ziele in Kanada als auch den USA angesteuert, wobei beispielsweise die Großstädte Boston, Chicago, Miami und New York berücksichtigt werden.

In Mittel- und Südamerika werden wiederum Flughäfen in Argentinien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Peru, Puerto Rico, Uruguay und Venezuela berücksichtigt.

In Afrika können Passagiere der Lufthansa nach Algerien, Angola, Bahrain, Ghana, Kamerun, Libyen, Marokko, Nigeria, Senegal, Sudan, Südafrika, Tunesien, Ägypten und Äthiopien reisen.

In Europa fällt die Auswahl erwartungsgemäß noch größer aus und es kann beinahe jedes Land bereist werden. So gehören zu den Flugzielen Flughäfen in Belgien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Mazedonien, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland, Zypern und Österreich.

In Asien steuert die LH China, Georgien, Indien, Israel, Japan, Jordanien, Kasachstan, Katar, Südkorea, Kuwait, Libanon, Malaysia, Russland, Saudi Arabien, Singapur, Thailand und Vietnam an, wohingegen Flugreisende in Australien nur von und nach Sydney fliegen können.

Air France (AF)

Die Air France (AF) ist der Flagcarrier Frankreichs und hat ihren Sitz in Paris, wo sich auch der Heimatflughafen dieser Fluggesellschaft befindet. Dabei fliegen jährlich etwa 50,5 Millionen Passagiere mit der AF. Die Flottenstärke des französischen Flagcarriers beträgt wiederum etwa 228 Maschinen und es werden sowohl nationale als auch internationale Flugziele angesteuert.

Geschichte

Die Gründung der Air France erfolgte im Jahre 1933. Dabei handelte es sich um eine Fusion von vier kleineren französischen Fluggesellschaften, deren Geschichte wiederum bis in das Jahr 1909 zurückreichte. Das damalige Logo war ein geflügeltes Seepferdchen, welches ebenso von einer der Fusionsunternehmen übernommen wurde.

Während des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Frankreichs sah sich die AF gezwungen, alle verfügbaren Maschinen der Lufthansa und damit letztlich dem deutschen Militär zur Verfügung zu stellen, was den Einbruch jeglichen zivilen Flugverkehrs in Frankreich zur Folge hatte. Nach Kriegsende wurde die AF dann verstaatlicht, so dass sie zum Flagcarrier Frankreichs wurde.

Internationale Karriere und Fehlentscheidungen

In den folgenden Jahrzehnten schaffte es die Air France dann, sich nicht nur auf dem europäischen Markt, sondern auch international zu etablieren. Dies erreichte diese Fluggesellschaft unter anderem durch das Bestreben, in moderne Maschinen zu investieren und technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben. So wurde etwa bereits Anfang der 60er Jahre die Boeing 707 gekauft.

In den 70er Jahren sollte sich die AF allerdings einen Fehlgriff erlauben, welcher noch über viele Jahre ein Gesprächsthema in der Luftfahrt bleiben sollte. So wurde 1976 die Concorde in die Flotte aufgenommen, welche vor allem Transatlantikflüge schnell bewältigen sollte.

Die hohen Treibstoffkosten und die geringen Kapazitäten der Concorde sollten allerdings dafür sorgen, dass sich dieses Modell nie wirklich durchsetzen konnte, so dass es 2003 endgültig aus der Flotte verbannt wurde. Das gesamte Concorde Programm soll dabei 1,3 Milliarden Pfund gekostet haben, welche nicht annähernd wieder eingenommen werden konnten.

Kooperationen

In den 80er Jahren zeigte sich die AF dann auch offen für Kooperationen. So wurde beispielsweise 1987 das Amadeus Programm gestartet, an welchem unter anderem auch die Lufthansa beteiligt war und welches das Ziel hatte, das Ticket System zu optimieren.

2004 konnte die Air France dann weiter expandieren, indem KLM, eine niederländische Fluggesellschaft, aufgekauft wurde. Allerdings ist bis heute keine vollständige Fusion der beiden Unternehmen aus rechtlichen Gründen möglich, weshalb beide Fluggesellschaften weiterhin als eigenständige Marken und Unternehmen auftreten. Seit dem Jahre 2008 machte sich dann auch die Weltwirtschaftskrise bei der AF bemerkbar, weshalb diese Fluggesellschaft bis heute darum bemüht ist, wieder Gewinne einzufahren und die eigene Marktposition zu stärken.

Flugziele

Die Air France fliegt heutzutage unzählige Ziele weltweit an. In Europa werden dabei die Länder Belgien, Bulgarien, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn und Österreich angeflogen.

Im Falle von Deutschland handelt es sich um die Flughäfen in

  • Berlin
  • Bremen
  • Düsseldorf
  • Frankfurt
  • Hamburg
  • Hannover
  • Köln
  • Leipzig
  • München
  • Münster
  • Nürnberg und
  • Stuttgart.

In Nordamerika werden wiederum sowohl Kanada als auch diverse Ziele innerhalb der USA angeflogen. In Mittel- und Südamerika ist die Air France in den Ländern Argentinien, Bahamas, Brasilien, Chile, Dominikanische Republik, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Peru und Venezuela aktiv.

In Afrika werden dagegen die Ziele Algerien, Angola, die Elfenbeinküste, Kamerun, Kongo, Libyen, Madagaskar, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Südafrika, Togo, Tunesien, Zentralafrikanische Republik und Äthiopien angeflogen.

In Asien werden seitens der AF schließlich noch die Länder Armenien, China, Israel, Jordanien, Kambodscha, Südkorea, Kuwait, Russland, Saudi-Arabien, Singapur, Thailand und Vietnam abgedeckt, wohingegen in Australien nur Sydney angeflogen wird.

British Airways (BA)

Die British Airways (BA) ist eine traditionsreiche britische Fluggesellschaft, welche ihren Sitz in London hat, wo sich auch ihr Heimatflughafen London-Heathrow befindet. Die BA wurde dabei 1935 gegründet und weist derzeit eine Flottenstärke von rund 269 Maschinen auf. Diese steuern sowohl nationale als auch internationale Ziele an und befördern jährlich über 45 Millionen Passagiere.

Geschichte

Die Geschichte der British Airways beginnt wie die Geschichte so vieler moderner Fluggesellschaften mit einer Fusion aus verschiedenen kleinen Unternehmen. Im Falle der BA vollzog sich diese Fusion im Jahre 1935, wobei vier kleine britische Flugunternehmen beteiligt waren und dementsprechend aufgelöst wurden.

Krise und Krisenbewältigung

Das Unternehmen schaffte es, sich in den folgenden Jahrzehnten als feste Größe im internationalen Geschäft zu etablieren und verpasste es auch nicht, die Flotte in den 60er Jahren rechtzeitig auf Strahlenflugzeuge umzurüsten. Ende der 70er Jahre geriet die British Airways aber dennoch in eine tiefe Krise, welche Großbritannien sogar dazu veranlasste, über eine Privatisierung dieser Fluggesellschaft nachzudenken.

Die Krisenbewältigung gelang anschließend durch einen massiven Stellenabbau und der Aufgabe zahlreicher Flugrouten, welche als nicht mehr rentabel eingestuft wurden. In den 90er Jahren hatte sich die BA dann weitestgehend von dieser wirtschaftlichen Krise erholt, was sich auch an den damaligen Bemühungen der Expansion erkennen lässt.

So kaufte die British Airways beispielsweise 1992 die deutsche Delta Air auf. Dieser Schritt sollte sich jedoch als wenig gewinnbringend erweisen, weshalb Delta Air elf Jahre später weiter verkauft wurde. Doch trotz dieser Rückschläge konnte sich die BA in den 90er Jahren auf dem europäischen Markt behaupten und überzeugte durch jährliche konstante Gewinne.

Konkurrenzdruck

Zu Beginn des neuen Jahrtausends bekam die BA allerdings nationale Konkurrenz durch den Billig Anbieter Ryan Air, welcher schon bald mehr Passagiere als der Flagcarrier British Airways beförderte.

Dies kann auch als Auslöser angesehen werden, warum sich die British Airways 2010 mit der spanischen Fluggesellschaft Iberia zusammenschloss, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Bis heute zeigt diese Planung allerdings nur begrenzten Erfolg und die British Airways hat weiterhin mit der Tatsache zu kämpfen, dass jährlich Millionenverluste erzielt werden.

Flugziele

British Airways versteht sich seit seiner Gründungszeit als eine international operierende Fluggesellschaft, weshalb heutzutage auch Ziele auf allen Kontinenten abgedeckt werden.

In Europa fliegt BA die Länder Albanien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien und Nordirland, Irland, Italien, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Schweden, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn, Spanien, Österreich und Zypern an.

In Deutschland kann die British Airways dabei an den Flughäfen in

  • Berlin
  • Düsseldorf
  • Frankfurt
  • Hamburg
  • Hannover
  • Köln
  • Leipzig
  • München und
  • Stuttgart

genutzt werden.

In Nordamerika werden durch diesen britischen Fluganbieter sowohl die USA als auch Kanada angeflogen, wobei sich unter den Zielen vor allem Metropolen wie Miami und Montreal finden lassen. In Mittel- und Südamerika kann wiederum nach und von Argentinien, Bahamas, Brasilien, Dominikanische Republik, Jamaika, Kolumbien, Mexiko und Puerto Rico geflogen werden.

Zudem fliegt die British Airways auch nach Afrika in die Staaten Algerien, Ghana, Gibraltar, Libyen, Marokko, Nigeria, Sambia, Südafrika, Tansania, Tunesien und Ägypten.

Im asiatischen Raum werden letztlich noch die Länder Angola, Armenien, Bahrain, Bangladesch, Barbados, China, Georgien, Indien, Israel, Japan, Jordanien, Katar, Südkorea, Kuwait, Libanon, Mauritius, Mazedonien, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien, Singapur, Taiwan, Thailand und die Vereinigten Arabischen Emirate angeflogen, wohingegen in Australien lediglich Sydney angesteuert wird.

Iberia (IB)

Iberia (IB) ist die größte spanische Fluggesellschaft und wurde bereits 1927 gegründet. Der Sitz dieses traditionsreichen Unternehmens befindet sich dabei in Madrid, wo sich auch der Heimatflughafen Madrid-Barajas befindet.

Die IB beschäftigt derzeit rund 20.000 Mitarbeiter und kann ein jährliches Fluggastaufkommen von circa 25 Millionen Passagieren aufweisen. Die Flottenstärke beträgt dabei 77 Maschinen, welche sowohl nationale als auch internationale Ziele anfliegen.

Geschichte

Die Iberia wurde 1927 gegründet, wobei die Lufthansa einen Teil des Startkapitals bereitstellte. Letztere verfolgte hierbei natürlich eigene Interessen, da das eigene Liniennetz ausgebaut werden sollte, was ohne die Iberia kaum gelingen würde. In den Anfangsjahren entwickelte sich die Iberia dann konstant weiter und das Unternehmen konnte stetig ausgebaut werden.

Dies änderte sich allerdings im Laufe des 2. Weltkrieges, als die IB 1943 ihren Flugverkehr letztlich komplett einstellen musste. In den 50er Jahren konnte sich die spanische Fluggesellschaft allerdings von diesen Einbrüchen erholen und investierte auch früh in die modernen Strahlenflugzeuge, welche es der Iberia erlaubten, schon früh weltweit Ziele anzufliegen.

In den 90er Jahren festigte die Iberia ihre Vormachtstellung in Spanien durch eine Runderneuerung der Flotte, wobei vor allem in Maschinen der Airbus Familie investiert wurde.

Wirtschaftliche Probleme nach Jahrtausendwende

Seit der Jahrtausendwende sieht sich allerdings auch die Iberia mit wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. Auf diese wurde daraufhin beispielsweise in Form der Gründung der Iberia Express reagiert, bei welcher es sich im eine Tochterfluggesellschaft der Iberia handelt, welche den Billigflugsektor bedienen soll.

Flugziele

Heutzutage fliegt die Iberia zahlreiche nationale und internationale Ziele an, wobei der Schwerpunkt vor allem in Zielen innerhalb Europas liegt. So werden im europäischen Raum die Staaten Belgien, Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal, Niederlande, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn und Österreich abgedeckt.

Im Rest der Welt werden wiederum die Ziele Algerien, Angola, Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Ghana, Guatemala, Israel, Jordanien, Kanada, Kolumbien, Kuba, Marokko, Mexiko, Nigeria, Panama, Peru, Puerto Rico, Russische Föderation, Senegal, Singapur, Südafrika, Syrien, Thailand, Uruguay, USA, Venezuela, Ägypten und Äquatorialguinea angeflogen.

Weitere Airlines

Ebenfalls sollten folgende Airlines im Ranking der größten Fluggesellschaften Europas genannt werden:

Ryanair:

  • Mitarbeiterzahl: 10.926
  • Umsatz: 6,53 Milliarden Euro
  • Fluggastaufkommen: 129 Millionen
  • Flottenstärke: 408

easyJet:

  • Mitarbeiterzahl: 8.446
  • Umsatz: 5,4 Milliarden Euro
  • Fluggastaufkommen: 80,2 Millionen
  • Flottenstärke: 297

Turkish Airlines:

  • Mitarbeiterzahl: 22.030
  • Umsatz: 10,958 Milliarden US-Dollar
  • Fluggastaufkommen: 68,6 Millionen
  • Flottenstärke: 279

SAS Scandinavian Airlines:

  • Mitarbeiterzahl: 10.710
  • Umsatz: 39,5 Milliarden SEK
  • Fluggastaufkommen: 29,5 Millionen
  • Flottenstärke: 162

Auch Air Berlin zählte zu den europaweit größten Fluggesellschaften; im Jahr 2017 kam es zum Insolvenzverfahren...

Air Berlin (AB)

Die Air Berlin (AB) war eine deutsche Fluggesellschaft, welche ihren Sitz in Berlin hatte, wo sich auch ihr Heimatflughafen Berlin-Tegel befand. Die AB wurde dabei im Jahre 1978 gegründet und hatte zuletzt eine Flottenstärke von 100 Maschinen. Dabei wurden sowohl nationale als auch internationale Ziele angeflogen und auf Drehkreuze in Berlin-Tegel, Düsseldorf, Nürnberg, Mallorca und Wien gesetzt.

Geschichte

Die Gründung der Air Berlin ist eng mit der jüngeren deutschen Vergangenheit verbunden. So wurde diese Fluggesellschaft 1978 von einem Amerikaner gegründet, welcher den Sitz der Air Berlin auch nach Miami verlegte. Dieser ungewöhnliche Schritt war notwendig, da West-Berlin zu dieser Zeit nur von Flugzeugen der Siegermächte angeflogen werden durfte.

Jedoch fokussierte sich die Air Berlin nicht nur auf die spätere Hauptstadt der BRD, sondern auch auf die Baleareninseln, weshalb AB schon bald als beliebter Reiseanbieter galt. Nach der Wiedervereinigung entfiel auch die Notwendigkeit, die Air Berlin als amerikanisches Unternehmen zu führen, weshalb deren Unternehmenssitz 1991 nach Deutschland verlegt wurde.

Von da an begann diese deutsche Fluggesellschaft auch damit, ein Liniennetzwerk aufzubauen und sich nicht nur auf die Balearen und Berlin zu beschränken. Diese Risikobereitschaft der Air Berlin sollte sich schon bald auszahlen, so dass sie sich 2004 in der Lage sah, wesentliche Anteile des österreichischen Anbieters NIKI aufzukaufen, was die Marktposition der AB stärkte.

Übernahme von Fluggesellschaften

Nur ein Jahr später wurde dann auch noch die Übernahme der Fluggesellschaft Germania angestrebt, welche zu diesem Zeitpunkt immerhin auch ein Flottenkontingent von 44 Maschinen aufwies. Dieser Schritt schlug allerdings fehl und die Germania verblieb als unabhängiger Anbieter.

Dieser Fehlgriff hielt die Air Berlin allerdings nicht davon ab, weitere derartige Aufkäufe zu tätigen. So wurde 2007 die Übernahme der LTU gestemmt, welche deshalb ab 2009 nicht mehr als eigenständige Marke existierte.

Insolvenz

Im August 2017 kam es zum Insolvenzverfahren. Es gab Verhandlungen mit easyJet und Lufthansa über die Übernahme eines Großteils der Maschinen; auch Gespräche über den Verkaufe, wie etwa technische Bestandteile, wurden geführt. Die beiden Fluggesellschaften übernahmen schließlich zahlreiche Maschinen, aber auch Pilote und Flugbegleiter. Der letzte Flug von Air Berlin fand am 27. Oktober 2017 statt.

Flugziele

Während die Air Berlin in ihrer Anfangszeit nur West-Berlin und die Balearen anflog, konnte sie nach und nach ein ausgeprägtes Liniennetz vorweisen. Am aktivsten war die AB dabei in Europa.

Allein in Deutschland wurden dabei über ein dutzend Flughäfen angeflogen, darunter auch jene in den Städten

  • Frankfurt
  • Hannover
  • Leipzig
  • Memmingen
  • Nürnberg und
  • Stuttgart.

Daneben wurden in Europa noch die Staaten Bulgarien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Island, Italien, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei, Ungarn und Österreich abgedeckt.

Neben Europa flog die AB auch noch einige internationale Ziele auf anderen Kontinenten an. Diese waren in ihrer Anzahl allerdings überschaubar, weshalb sie hier ohne geografische Zuordnung genannt werden.

Namentlich handelt es sich hierbei um Flughäfen in Algerien, Barbados, Dominikanischen Republik, Israel, Jamaika, Kanada, Kenia, Kuba, Malediven, Marokko, Mazedonien, Mexiko, Namibia, Russland, Südafrika, Thailand, Tunesien, USA, Vereinigte Arabische Emirate und Ägypten.