FKK-Weltrangliste: Deutsche sind Spitzenreiter im Ausziehen

Von Dörte Rösler
31. Juli 2014

Die Deutschen sind gerne nackt. Nach einer Expedia-Umfrage unter 11.165 Erwachsenen aus 24 Ländern leben nirgendwo so viele FKK-Fans wie hier. Jeder dritte Bundesbürger hat sich schon einmal ohne Badehose am Strand gesonnt. In anderen Nationen hält dagegen eine neue Prüderie Einzug.

Deutschland - Einigkeit bei FKK

Im Westen der Republik hat die Protestbewegung der 68er das Nacktsein als Ausdruck von Freiheit etabliert. Im Osten gehörte FKK zum Alltag. Und spätestens mit dem Fitnesstrend der 90er Jahre wollen die Deutschen ihren trainierten Body auch zeigen.

Die Mitgliederzahlen im Deutschen Verband für Freikörperkultur (DFK) sinken zwar kontinuierlich, ein Zeichen für Prüderie ist das aber nicht. Wer die textile Freiheit genießen möchte, kann auf einen Vereinsausweis verzichten.

Allerdings: eine andere Umfrage zeigt, dass die Deutschen sich nicht überall ausziehen wollen. 58 Prozent der Männer mögen Nackte nur in ausgewiesenen FKK-Bereichen. Bei den Frauen sind sogar 67 Prozent dieser Meinung.

Ende von Oben-ohne-Sonnen?

Als sich die Frauen in den Sechzigern vom Bikinioberteil befreiten, galt der blanke Busen als Symbol für Emanzipation und Gleichberechtigung. Stars wie Brigitte Bardot machten es vor, und Frauen in ganz Europa folgten. Heute ziehen am Strand nur noch 2 Prozent der Französinnen blank.

Die Ursachen für die neue Bedecktheit sind vielfältig. Neben der Scham, dass der eigene Körper nicht den Vorbildern der Werbung entspricht, sorgen sich Frauen vor nackten Tatsachen im Internet. Mit dem Smartphone kann jeder Vorübergehende unbemerkt einen Schnappschuss von blankem Busen oder Po machen und ins Netz hochladen.