Bekannte europäische Billig-Airlines

Das Konzept der Billig-Airlines gibt es bereits seit den 70er Jahren. So versuchte sich damals die amerikanische Fluggesellschaft Southwest Airlines an einem entsprechenden Konzept, welches dafür sorgen sollte, dass es sich bei diesem Unternehmen heutzutage um die zweitgrößte Fluggesellschaft weltweit handelt. Es mussten allerdings zwei Jahrzehnte vergehen, bis sich Billigfluggesellschaften in Europa etablieren sollte. Werfen Sie einen Blick auf bekannte europäische Billig-Airlines.

Von Kai Zielke

Die irische Fluggesellschaft Ryanair war dabei der erste europäische Anbieter, welcher als erfolgreiche Billig-Airline auftrat. Hierdurch vergrößerte sich der wirtschaftliche Druck auf die anderen Europäischen Airlines. Dies hatte wiederum zur Folge, dass zahlreiche weitere Billig Airlines gegründet wurden, welche sich auf diesem hart umkämpften Markt behaupten wollen.

Merkmale günstiger Fluggesellschaften

Solche Billigfluggesellschaften sind dabei durch eine Reihe von Merkmalen gekennzeichnet, welche dafür sorgen, dass solch niedrige Flugpreise überhaupt rentabel angeboten werden können. So sind die Flugzeuge der europäischen Billig-Airlines einerseits sehr einheitlich gehalten. Dabei werden nur ein bis maximal drei Modelle eingesetzt, was die Wartungs- und Reparaturkosten senkt.

Zudem wird für eine maximale Auslastung der Ressourcen gesorgt, indem entsprechende Ticketsysteme und Angebote eingesetzt werden. Letztere sind dabei durch niedrige Ticketpreise und die primäre Abwicklung über das Internet gekennzeichnet, was die Personalkosten weiter senkt.

Darüber hinaus haben europäische Billig-Airlines einen zumeist unbekannten und eher abgelegenen Heimatflughafen. Ferner wird der Service auf das Notwendigste beschränkt, was sich wiederum preissenkend auf die Flugangebote auswirkt. Seit den 90er Jahren kam es zur Gründung einer Vielzahl an Fluggesellschaften in Europa, welche alle diese Merkmale erfüllen und somit als klassische Billig-Airline gelten.

Im Folgenden wird auf diese europäischen Billig-Airlines eingegangen, welche für eine Revolution des Flugsektors sorgten und bis heute preissenkend auf die Ticketkosten wirken.

Ryanair

Ryanair ist eine Billig-Airline aus Irland, welche ihren Sitz in Dublin hat, wo sich auch der Heimatflughafen dieser Fluggesellschaft befindet. Als Drehkreuze dienen dabei insgesamt 200 Flughäfen, auf welchen die etwa 300 Maschinen landen und neue Ziele anfliegen. Die Mitarbeiterzahl beträgt etwa 10.926 Arbeitnehmer, welche das jährliche Passagieraufkommen von rund 129 Millionen Fluggästen bewältigen.

Geschichte

Ryanair wurde dabei 1985 von Tony Ryan gegründet, wobei anfangs nur Flüge zwischen Waterford in Irland und London vorgesehen waren. Diese anfängliche Strategie war kaum von Erfolg geprägt, weshalb 1993 die Entscheidung getroffen wurde, das Konzept von Ryanair zu überdenken und neu zu entwerfen. In der Folge wurde Michael O'Leary als Unternehmensleiter damit beauftragt, eine Fluggesellschaft zu kreieren, welche auf überflüssigen Service verzichtet und Einsparpotentiale optimal nutzt.

Dabei orientierte sich Ryanair an der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines, welche eine vergleichbare Firmenstrategie schon seit etwa zwei Jahrzehnten erfolgreich verfolgte. In diesem Zusammenhang kam es auch zu einer Vereinheitlichung der Flotte auf den Typ Boeing 737 und der Etablierung eines neuen Ticketsystems.

Expansionsdrang

Dieses gewagte Unterfangen sollte sich schon bald lohnen, so dass sich Ryanair 1997 in der Lage sah, das eigene Flugnetz auch auf das europäische Festland auszuweiten. Dabei begann die Expansion mit dem deutschen Flughafen Frankfurt-Hahn, welcher als erster von Ryanair genutzt wurde.

Im Laufe der folgenden Jahre konnte Ryanair seine Vormachtstellung als europäische Billig-Airline dann weiter ausbauen, was auch im Aufkauf diverser kleinerer Fluggesellschaften ersichtlich wurde. Der Expansionsdrang von Ryanair wurde dabei nur gelegentlich durch staatliche Auflagen gebremst, welche den freien Wettbewerb innerhalb der Flugbranche in Gefahr sahen. Zudem ist Ryanair seit der Jahrtausendwende für seine aggressiven und doch kreativen Werbemaßnahmen bekannt, welche für Aufsehen innerhalb der Flugbranche sorgten.

Ryanair war die erste Billigairline in Europa
Ryanair war die erste Billigairline in Europa

Buchungssystem

Besondere Aufmerksamkeit verdient zudem das Buchungssystem von Ryanair, welches ab dem Jahre 2000 primär online abgewickelt wurde. Während diese Form der Ticketbestellung anfangs noch von vielen Experten belächelt oder sogar als Gefahr eingestuft wurde, sollte dieses bald schon Teil des modernen Unternehmensprofils von Ryanair werden, welches dem Unternehmen große Ausgabeposten erspart.

In 2009 wurden die Personalkosten dann sogar noch weiter gesenkt. Von nun an wurde selbst auf die Check-In Schalter verzichtet, welche bis dahin als unersetzlich galten.

In den Flughäfen werden seitens von Ryanair seitdem lediglich wenige Hilfskräfte eingesetzt, welche Passagiere unterstützen sollen, sobald es zu Problemen mit der Buchungsabwicklung oder dem System selbst kommt. Heute ist Ryanair der Prototyp der europäischen Billig-Airline, welche kompromisslos ihre Ziele verfolgt und so auf dem hart umkämpften Markt besteht.

Flugziele

Ein Teil der Firmenpolitik von Ryanair ist es, sich nur auf lukrative oder nah gelegene Ziele zu beschränken, weshalb sich die meisten Zielländer in Europa finden lassen. So kann mit Ryanair innerhalb Europas nach

geflogen werden. Ansonsten werden noch die Ziele

angeboten.

Deutschland

In Deutschland werden folgende Ziele angeflogen:

  • Berlin-Schönefeld
  • Bremen
  • Dortmund
  • Frankfurt-Hahn
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • Karlsruhe/Baden-Baden
  • Köln/Bonn
  • Leipzig/Halle
  • Memmingen
  • München
  • Nürnberg
  • Stuttgart
  • Weeze

easyJet

EasyJet ist eine britische Billig-Airline, welche 1995 gegründet wurde und ihren Sitz in Luton in der Nähe von London hat. EasyJet verfügt dabei über keinen eigenen Heimatflughafen, sondern setzt auf 22 Flugplätze in ganz Europa, welche dem Unternehmen als Basen dienen.

Die Flottenstärke von easyJet beläuft sich derzeit auf 206 Maschinen, welche national und international agieren. Dabei wird ein jährliches Fluggastaufkommen von circa 80,2 Millionen Passagieren erreicht, welche für das Einkommen dieser Aktiengesellschaft sorgen.

Geschichte

EasyJet wurde 1995 durch den britischen Unternehmer Stelios Haji-Ioannou gegründet. Dieser lieh sich das notwendige Startkapital von seiner wohlhabenden Familie, wonach das Unternehmen easyJet seinen Betrieb mit zwei Boeing 737 in Großbritannien aufnahm. Das Unternehmen wurde daraufhin bereits in der Anfangszeit so geschickt geführt, dass es bereits wenige Jahre später einige begehrte Preise der Wirtschaft erhielt.

In diesem Zusammenhang wurde Stelios Haji-Ioannou 1999 beispielsweise zum Unternehmer des Jahres in London gewählt. Von diesen Erfolgen und Bestätigungen beflügelt, wagte easyJet 2000 den Gang an die Börse und wurde zur Aktiengesellschaft. Dieser Schritt erwies sich als voller Erfolg und brachte easyJet hohe Einnahmen, welche in weitere Investitionen flossen.

Flottenumstellung und Check-In-System

2003 kam es dann zur großen Flottenumstellung, bei welcher die alten Boeing 737 der Anfangsjahre durch den Airbus A319-100 ersetzt wurden. Nur ein Jahr später revolutionierte easyJet den Markt der Billig-Airlines, als das erste Check-In System präsentiert wurde, welches wirklich vollautomatisch abläuft und somit weitere Personalkosten spart.

Wirtschaftliche Stagnation

In den letzten Jahren scheint easyJet jedoch an seine Grenzen gestoßen zu sein und kann nicht mehr jene Gewinnzunahmen vorweisen, wie es noch in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends der Fall war. Ersichtlich wird diese Stagnation beispielsweise an der Aufgabe der Umschlagbasis in Madrid, welche als zu kostspielig eingestuft und somit aus dem Programm gestrichen wurde. Heute ist easyJet eine führende Billig-Airline in Europa, welche es wirtschaftlich mit Größen wie Ryanair aufnehmen kann.

Flugziele

Gemessen am großen wirtschaftlichen Erfolg fliegt easyJet eine relativ geringe Anzahl an Ländern an. In Europa handelt es sich dabei um Flughäfen in

Im Rest der Welt werden wiederum die Staaten

abgedeckt.

Deutschland

In Deutschland werden folgende Ziele angeflogen:

  • Dortmund
  • Dresden
  • Berlin
  • Düsseldorf
  • Frankfurt
  • Stuttgart
  • Köln
  • München

flybe

Flybe ist eine britische Billig-Airline, welche ihren Sitz in Exeter in Großbritannien hat, wo sich auch der Heimatflughafen dieses Unternehmens befindet. Als Drehkreuz dienen wiederum 10 Basen in Großbritannien und 1 in Deutschland, wobei diese Fluggesellschaft etwa 2.200 Mitarbeiter beschäftigt. Die Flottenstärke von Flybe liegt zudem bei 106 Maschinen, welche nationale sowie kontinentale Ziele ansteuern.

Geschichte

Die Geschichte von Flybe beginnt im Jahre 1979, wobei die Gründung noch unter dem Namen Jersey European Airways erfolgte. Nur vier Jahre später wurde die Jersey European Airways allerdings durch die Walter Steel Group aufgekauft, wonach eine Zusammenlegung der Jersey European Airways mit der Spacegrand Aviation erfolgte. Während der Name bei dieser Transfusion noch beibehalten wurde, sollte die Fluggesellschaft im Jahr 2000 in British European Airways unbenannt werden, wonach der Name Flybe erst 2002 eingeführt wurde.

Um seine Marktposition zu sichern, ging Flybe 2007 eine enge Kooperation mit British Airways ein, welche bis heute anhält. Zudem wurden aufwendige Werbemaßnahmen unternommen, um mehr Passagiere für sich zu gewinnen.

So wurden beispielsweise zwischen 2003 und 2010 drei verschiedene Fußball Clubs der Premier League gesponsert. Bei den Mannschaften handelte es sich um Birmingham City, Norwich City und Southampton.

Skandal und Expansion

In 2008 wurde Flybe allerdings in einen Skandal verwickelt, welcher jedoch nie wirklich aufgeklärt wurden konnte. So soll Flybe Statisten und geworbene Passagiere eingesetzt haben, welche nicht für das Flugticket zahlten, um vertragliche Auflagen einer Mindestpassagierzahl auf der Strecke Norwich nach Dublin zu erfüllen. Flybe streitet diese Vorwürfe jedoch bis heute ab und es mangelte an Beweisen, um diesen möglichen Vorfall tatsächlich zu belegen.

2010 schaffte es Flybe schließlich trotz dieser negativen Presse weiter zu expandieren, indem Teile der Regionalverbindungen nordischer Flugunternehmen in Skandinavien übernommen wurden. Heute ist Flybe eine moderne Billig-Airline, welche bestrebt ist, sich vor allem im Bereich der Regionalflüge zu etablieren und lokale Fluggesellschaften aus diesem Bereich zu verdrängen.

Flugziele

Da sich Flybe als eine Billig-Airline versteht, welche primär Regionalverbindungen abdeckt, ist diese Fluggesellschaft auch in relativ wenigen Ländern aktiv. Dafür übernimmt Flybe dort eine essentielle Rolle und ist oftmals der größte Anbieter für Kurzflüge in der jeweiligen Region.

Dabei ist diese britische Billig-Airline nur in Europa aktiv, wobei in den Ländern

  • Großbritannien
  • Spanien
  • Niederlande
  • Irland
  • Frankreich
  • Deutschland
  • Dänemark
  • Norwegen
  • Polen
  • Schweden
  • Österreich
  • Kroatien
  • Tschechische Republik und der
  • Schweiz

mit Flybe geflogen werden kann.

Deutschland

Deutschlandweit werden folgende Ziele angeflogen:

  • Berlin
  • Düsseldorf
  • Hamburg
  • Hannover
  • Köln/Bonn
  • München
  • Stuttgart
Flybe ist eine britische Billig-Airline mit Sitz in Exeter
Flybe ist eine britische Billig-Airline mit Sitz in Exeter

Norwegian Air Shuttle

Die Billig-Airline Norwegian Air Shuttle ist eine norwegische Fluggesellschaft, welche ihren Sitz in Fornebu und ihren Heimatflughafen in Oslo hat. Als Drehkreuz dienen dabei 16 Basen in ganz Europa, wobei eine Flotte von 147 Maschinen auf diesem Streckennetz operiert.

Geschichte

Norwegian Air Shuttle wurde 1993 gegründet und diente anfangs nur der norwegischen Fluggesellschaft Braathens, für welche Regionalflüge übernommen wurden. Im Jahre 2002 kam es allerdings zu einer Neuausrichtung des Unternehmens, welches das wirtschaftliche Potential des Marktes der Billig-Airlines für sich nutzen wollte. Dabei wurde die Flotte auf gebrauchte Boeing 737 umgestellt und es wurden zunächst nur Kurzstrecken innerhalb von Norwegen zu vergleichsweise günstigen Preisen angeboten.

Expansion

Dieses neue Konzept ging sofort auf und sorgte dafür, dass Norwegian Air Shuttle nur ein Jahr später bereits damit begann, in Europa zu expandieren und das Liniennetz dementsprechend auszubauen. Gestartet wurde dabei mit Portugal und Spanien, wobei es das Ziel dieser Billig-Airline war, vor allem günstige Urlaubsflüge für die Norweger anbieten zu können.

Nur wenig später wurden auch Schweden und Großbritannien in das Streckennetz von Norwegian Air Shuttle aufgenommen. 2007 kam es dann zum Aufkauf der schwedischen Fluggesellschaft FlyNordic, wodurch Norwegian Air Shuttle endgültig der Marktführer im skandinavischen Raum wurde.

Seit dem Jahre 2010 beschreitet Norwegian Air Shuttle schließlich ungewohnte Wege, um sich auf dem Markt der Billig-Airlines behaupten zu können. So sollen beispielsweise neue Basen in Bangkok oder Alicante eröffnet werden, um die Personalkosten zu senken. Dieser Schritt, welcher aus rein wirtschaftlicher Sicht wohl noch zu vertreten ist, dürfte jedoch kaum auf positives Feedback im Heimatland dieses Unternehmens stoßen.

Flugziele

Norwegian Air Shuttle fliegt erst seit 2003 auch internationale Ziele an. In Europa handelt es sich dabei um die Länder

  • Bosnien-Herzegowina
  • Bulgarien
  • Deutschland
  • Dänemark
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Island
  • Italien
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Malta
  • Mazedonien
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Polen
  • Portugal
  • Russland
  • Schweden
  • Schweiz
  • Slowakische Republik
  • Spanien
  • Tschechische Republik
  • Türkei
  • Ukraine
  • Ungarn
  • Zypern und
  • Österreich.

Außerhalb von Europa werden schließlich noch die Staaten

  • Israel
  • Marokko und
  • die Vereinigten Arabischen Emirate

angeflogen.

Deutschland

In Deutschland werden folgende Ziele angeflogen:

  • Berlin-Schönefeld
  • Düsseldorf
  • Hamburg
  • Hannover
  • Köln/Bonn
  • München
Die norwegische Fluggesellschaft Norwegian Air Shuttle hat ihren Sitz in Fornebu
Die norwegische Fluggesellschaft Norwegian Air Shuttle hat ihren Sitz in Fornebu

Aer Lingus

Aer Lingus ist eine Billig-Airline aus Irland, welche sowohl ihren Sitz als auch ihren Heimatflughafen in Dublin hat. Sie wurde dabei bereits im Jahr 1936 gegründet und hat derzeit ein jährliches Fluggastaufkommen von circa 10 Millionen Passagieren. Die Flottenstärke beträgt dabei 52 Maschinen und es werden sowohl nationale als auch internationale Ziele angeflogen.

Geschichte

Die Geschichte der Aer Lingus beginnt bereits im Jahre 1936, als die erste Fluglinie zwischen Dublin und Bristol mit einem Doppeldecker aufgenommen wurde. 1940 wurde das Streckennetz dann erweitert und es wurden auch Flüge nach Großbritannien aufgenommen. Dieser anfängliche Erfolg sollte allerdings durch den 2. Weltkrieg unterbrochen werden, da der Linienbetrieb in den letzten Kriegsjahren beinahe komplett eingestellt werden musste.

Verkehrsrechte in England

Aer Lingus schaffte es jedoch, gestärkt aus dieser Krise hervorzutreten und direkt ein Jahr nach Kriegsende die Verkehrsrechte in England zu erwerben. In der Folge konnte sich Aer Lingus nicht nur in Großbritannien, sondern zunehmend auch auf dem europäischen Festland etablieren, wo etwa Flugverbindungen zu den Städten Brüssel und Rom aufgebaut wurden.

Technische Fortschritte und finanzielle Krisen

Aber auch in den folgenden Jahrzehnten versäumte es Aer Lingus nicht, den Zeichen der Zeit zu folgen und den technischen Fortschritt für sich einzusetzen. So wurden bereits im Jahre 1960 drei Boeing 720 gekauft, welche nicht nur die ersten Strahlenflugzeuge dieser Flotte sein sollten, sondern auch eine rentable Ausweitung des Streckennetzes in die USA erlaubten.

Der nationale und internationale Konkurrenzdruck forderte in den 80er Jahren allerdings seinen Tribut und es kam zu einer schweren finanziellen Krise bei der Aer Lingus. Diese konnte nur durch eine Erneuerung der Flotte und eine Neustrukturierung der Fluglinien überwunden werden. Bis zur Jahrtausendwende stabilisierte sich die Aer Lingus dann, ohne allerdings wirklich als Billig-Airline gelten zu können.

Diese Neuausrichtung wurde erst zu Beginn es 21. Jahrhunderts vollzogen, wobei sich Aer Lingus an Erfolgsmodellen wie jenem vom Ryanair orientierte. In der Folge konnte sich die Aer Lingus weiter positiv entwickeln und wurde 2005 sogar mit dem Award "Airline of the Year 2005" bedacht, welcher seitens des irischen Verkehrsministeriums vergeben wird.

Börsengang

2006 ging Aer Lingus schließlich an die Börse, was der Billig-Airline weiteres Kapital erschloss, welches gewinnbringend eingesetzt werden konnte. Heute handelt es sich bei der Aer Lingus um eine erfolgreiche Billig-Airline, welche zudem plant, in den nächsten Jahren auch im asiatischen und australischen Raum aktiv zu werden.

Flugziele

Derzeit fliegt Aer Lingus allerdings noch primär Ziele innerhalb von Europa an, wobei es sich um die Länder

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Deutschland
  • Dänemark
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Italien
  • Kroatien
  • Litauen
  • Niederlande
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Schweden
  • Schweiz
  • Spanien
  • Tschechische Republik
  • Türkei
  • Ungarn und
  • Österreich

handelt. Außerhalb Europas befinden sich nur noch Kanada und die USA in Nordamerika und Marokko in Afrika im Flugangebot.

Deutschland

In Deutschland werden folgende Ziele angeflogen:

  • Berlin-Tegel
  • Düsseldorf
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • München
  • Stuttgart

Vueling Airlines SA

Vueling Airlines SA ist eine spanische Billig-Airline und wurde erst im Jahre 2004 gegründet. Als Heimatflughäfen gelten dabei derzeit elf Basen in ganz Europa, wobei es sich beim Unternehmen selbst um eine Aktiengesellschaft handelt. Die Flottenstärke beläuft sich wiederum auf 105 Maschinen und es werden sowohl nationale als auch internationale Ziele angeflogen.

Geschichte

Vueling Airlines SA stieg 2004 in das Fluggeschäft ein, wobei bereits zu Beginn feststand, dass sich als Billigflieger profiliert werden sollte. Anfangs lag der Fokus dabei vor allem auf Barcelona, welches Start- und Zielpunkt der meisten Flüge von Vueling Airlines SA war. In den folgenden Jahren konnte sich diese Billig-Airline jedoch nicht nur auf dem spanischen Markt behaupten, sondern schaffte es auch, kontinentale Strecken auf rentabler Basis anzubieten.

Fusion mit Clickair

Seit 2007 sind dabei auch Flüge möglich, welche sich komplett außerhalb von Spanien vollziehen. 2008 wurde dann schließlich die Entscheidung getroffen, eine Fusion mit Clickair, einer weiteren spanischen Billig-Airline, einzugehen. Die Fusion zog sich allerdings über ein Jahr hin, da das spanische Kartellamt zunächst Bedenken hatte, ob dieser Schritt gewährt werden könne.

2009 war die Fusion dann aber vollends vollzogen, wobei der Name Vueling für beide Teile der Flotten beibehalten wurde. 2011 konnte zudem die Flotte weiter ausgebaut werden, wobei neun neue Maschinen geliefert wurden. Bei diesen handelte es sich hauptsächlich um Flugzeuge der Airbus A 300 Reihe, welche eine technische Aufwertung der gesamten Flotte darstellten.

Aktuell ist Vueling Airlines SA damit beschäftigt, das eigene Streckennetz noch weiter auszubauen. Zugute kommen dürfte dieser Billig-Airline dabei die Tatsache, dass sich viele klassische Fluggesellschaften aufgrund des hohen Preiskampfes kaum noch auf dem Markt halten und dementsprechend auch immer neue Routen übernommen werden können.

Flugziele

Heute fliegt das noch junge Flugunternehmen Vueling Airlines SA bereits zahlreiche Staaten an. In Europa gehören dabei die Länder

  • Belgien
  • Deutschland
  • Dänemark
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Italien
  • Kroatien
  • Malta
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Schweden
  • Schweiz
  • Spanien
  • Tschechische Republik
  • Türkei
  • Ungarn und
  • Österreich

zum Streckennetz.

Daneben werden noch Flughäfen in den Staaten

  • Algerien
  • Israel
  • Jordanien
  • Marokko und
  • Russland

angeflogen.

Deutschland

In Deutschland werden folgende Ziele angeflogen:

  • Berlin
  • Düsseldorf
  • Hamburg
  • Hannover
  • München
  • Nürnberg
  • Stuttgart
Die spanische Fluggesellschaft Vueling Airlines hat derzeit 11 Heimflughäfen in Europa
Die spanische Fluggesellschaft Vueling Airlines hat derzeit 11 Heimflughäfen in Europa

Wizz Air

Wizz Air ist eine Billig-Airline aus Ungarn, welche ihren Sitz in Vecsés hat. Die Gründung dieser Fluggesellschaft erfolgte 2003 und derzeit wird von 29 Basen aus operiert, welche sich in 16 europäischen und asiatischen Ländern finden lassen.

Die Mitarbeiterzahl wird dabei mit 2.040 beziffert und es werden jährlich rund 16,5 Millionen Menschen befördert. Die Flottenstärke beträgt wiederum 80 Maschinen und es werden sowohl nationale als auch internationale Ziele angesteuert.

Geschichte

Die damalige Gründung der Wizz Air erfolgte mit dem durchdachten Plan, eine Billig-Airline in Osteuropa zu etablieren, welche die niedrigen Personal- und Standortkosten dieser Länder für sich nutzen sollte. Aus diesem Grund wurde die Wizz Air 2003 zusammen mit einigen Tochtergesellschaften gegründet, welche wiederum auch in Osteuropa angesiedelt wurden.

Zudem standen die Geschäftsgründer vor der Frage, welches Flugzeug den Kern der Flotte bilden sollte. Am Ende entschied man sich für den Airbus A320-200, welcher neben fortschrittlicher Technik auch große Kapazitäten und überschaubare Treibstoffkosten bot. Für die Wartung der Flugzeuge wurde wiederum ein Vertrag mit der Lufthansa eingegangen, was weitere wirtschaftliche Vorteile für beide Unternehmen nach sich zog.

Bis zum ersten kommerziellen Flug sollte es allerdings noch bis 2004 dauern, bis schließlich die erste Maschine von Budapest aus abhob. Das wirtschaftliche Modell der Wizz Air sollte sich schon bald als rentabel erweisen, was sich auch eindrucksvoll durch die Passagierzahlen des ersten Jahres belegen lässt. So flogen allein in den ersten zwölf Monaten nach der Aufnahme des Flugbetriebs insgesamt 1,4 Millionen Passagiere mit diesem Anbieter.

Ausbau des Streckennetzes

Ab 2008 machte sich die Wirtschaftskrise allerdings auch bei der Wizz Air bemerkbar und es konnten keine Gewinne mehr erwirtschaftet werden. Als Reaktion auf diesen Missstand begann diese ungarische Billig-Airline damit, ihr Streckennetz in anderen osteuropäischen Ländern und dem Rest Europas auszubauen, wohingegen Kurzstreckenflüge innerhalb Ungarns und Polens kaum Zuwachsraten aufwiesen.

Neue Konzepte und weitere Einsparungen

Heute hat sich Wizz Air weitestgehend wirtschaftlich stabilisiert, Im Jahr 2012 wurden neue Konzepte erprobt, mit welchen weitere Einsparungen möglich seinw ürden. So zog jman beispielsweise in Erwägung, künftig Sondergebühren für jegliches Handgepäck auf ausgewählten Strecken zu erheben - mittlerweile hat man dies auf das gesamte Streckennetz ausgeweitet.

Flugziele

Wizz Air konzentriert sich seit seiner Gründung vor allem auf Flüge in Osteuropa. In den letzten Jahren wurden allerdings auch einige weitere Länder Europas in das Flugprogramm aufgenommen. Wizz Air fliegt dabei die Staaten

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Deutschland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Italien
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Mazedonien
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Polen
  • Rumänien
  • Schweden
  • Spanien
  • Tschechische Republik
  • Türkei
  • Ukraine
  • Ungarn und
  • Zypern

an. Außerhalb Europas werden einzelne Ziele im vorderasiatischen Raum, wie zum Beispiel Dubai, angeflogen.

Deutschland

In Deutschland werden folgende Ziele angeflogen:

  • Dortmund
  • Hahn
  • Köln/Bonn
  • Hamburg
  • Memmingen
  • Nürnberg
  • Berlin-Schönefeld
  • Frankfurt / Main
  • Friedrichshafen
  • Karlsruhe/Baden-Baden
  • Hannover-Langenhagen

Air Baltic

Die Air Baltic ist eine lettische Billig-Airline, welche 1995 gegründet wurde und sowohl ihren Sitz als auch ihren Heimatflughafen in Riga hat. Bei der Air Baltic handelt es sich zudem um eine Aktiengesellschaft, welche 1.300 Mitarbeiter beschäftigt und ein jährliches Fluggastaufkommen von drei Millionen bewältigt. Die Flottenstärke beträgt dabei 31 Maschinen, welche sowohl für nationale als auch internationale Strecken eingesetzt werden.

Geschichte

Die Gründung der Air Baltic erfolgte 1995 durch die Fusion einer staatlichen und einer privaten Fluggesellschaft in Lettland, wobei Lettland mit 51 Prozent größter Anteilseigner an der neu gegründeten Air Baltic war. In den ersten Jahren kam es dann allerdings zu einigen Komplikationen was den Aufbau der Standardrouten betraf, weshalb sich die Air Baltic anfangs kaum weiterentwickeln konnte und von einigen Kritikern schon als wirtschaftlicher Fehlgriff kritisiert wurde.

Award-Verleihung und Insolvenz

Diese anfänglichen Schwierigkeiten konnten allerdings schon bald überwunden werden. So wurde Air Baltic im Jahre 2009 von der European Airline Association zur Fluggesellschaft des Jahres gewählt. Dieser Award wurde vor allem aufgrund der erfolgreichen Maßnahmen der Neustrukturierung verliehen, welche der Air Baltic in den vergangenen Jahren gelungen waren.

All diese Erfolge sollten allerdings durch eine Finanzkrise im Jahre 2011 überschattet werden. Während dieser geriet die Air Baltic zunehmend in finanzielle Verzüge, welche noch durch die Tatsache verschärft wurden, dass dem damaligen Geschäftsführer Bertolt Flick fragwürdige Methoden der Unternehmensleitung vorgeworfen wurden. Diese Krise endete schließlich in der Insolvenz des Unternehmens.

Erst durch eine Neustrukturierung und Neuvergabe der Aktien, welche größtenteils seitens des lettischen Staates aufgekauft wurden, konnte ein Fortbestehen dieser Billig-Airline ermöglicht werden. Zudem kann es als Erfolg gewertet werden, dass der Flugbetrieb während dieses Insolvenzgangs nicht unterbrochen wurde, weshalb auch die Passagiere nicht das Vertrauen in diese Airline verloren. Heute ist die Air Baltic eine typische Billig-Airline, welche sich bemüht zeigt, eine langfristige wirtschaftliche Stabilität im osteuropäischen Raum zu erhalten.

Flugziele

Heute fliegt die Billig-Airline Air Baltic zahlreiche nationale und internationale Ziele an, deren Vielzahl nicht vermuten lässt, dass sich diese Fluggesellschaft einst in einem Insolvenzverfahren befand. Namentlich handelt es sich hierbei um die Länder

  • Belgien
  • Deutschland
  • Dänemark
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Georgien
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Italien
  • Lettland
  • Litauen
  • Mazedonien
  • Moldawien
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Polen
  • Schweden
  • Schweiz
  • Spanien
  • Türkei
  • Ukraine
  • Ungarn
  • Weißrussland und
  • Österreich

in Europa.

Weitere international angesteuerte Flughäfen befinden sich wiederum in

  • Armenien
  • Israel
  • Jordanien
  • dem Kasachstan
  • Libanon
  • Russland
  • Tadschikistan
  • Usbekistan
  • den Vereinigten Arabischen Emiraten und
  • Ägypten.

Diese Aufzählung lässt zudem erkennen, dass sich Air Baltic vor allem auf den vorderasiatischen Raum neben Europa konzentriert.

Deutschland

In Deutschland werden folgende Ziele angeflogen:

  • Berlin
  • Düsseldorf
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • München

InterSky

InterSky ist eine österreichische Billig-Airline, welche nur etwa 150 Mitarbeiter beschäftigt und ihren Sitz in Bregenz hat. Der Heimatflughafen von InterSky ist wiederum der Flughafen Friedrichshafen, welcher sich nahe des Bodensees befindet. Zudem verfügt diese Fluggesellschaft über fünf Maschinen und ein jährliches Fluggastaufkommen von etwa 186.000 Passagieren.

Geschichte

Gegründet wurde InterSky im Jahre 2001 von Renate Moser und Rolf Seewald. Die Gründung selbst war dabei eher aus der Not geboren. So hatte Rolf Seewald eigentlich geplant, seine gesamte frühere Flotte zu verkaufen. Jedoch ließ sich eine seiner Maschinen nach den Terroranschlägen des 11. September und der daraus resultierenden Krise der Luftfahrtbranche nicht verkaufen, weshalb er sich dazu entschloss, InterSky zu gründen.

Dabei startete der erste kommerzielle Flug im März 2002, wobei anfangs nur zwischen den Zielen Bern, Berlin und Wien gependelt wurde. Diese anfänglichen Bestrebungen wurden allerdings von finanziellen Verlusten überschattet, welche das gesamte Unternehmen InterSky früh in Frage stellten. Zusammen mit Renate Moser widmeten sich Seewald und der neu eingestellte Finanzchef Bernatzik deshalb dieser Problematik und kamen schon bald zu einem Ergebnis.

Neues Geschäftsmodell: Billig-Airlines

So wurde sich dafür entschieden, ein neues Geschäftsmodell zu entwerfen, welches sich an den Vorgaben der Billig-Airlines orientieren sollte. Folglich wurden alle Prozesse angepasst und optimiert, was dafür sorgte, dass bald schon wieder Gewinne erwirtschaftet werden konnten. In diesem Zusammenhang wurden beispielsweise das Ticket System komplett auf den Online-Betrieb umgestellt und Serviceleistungen an Bord auf ein Minimum heruntergefahren.

Nach dieser Anpassung schaffte es InterSky, weitere finanzielle Krisen abzuwenden und sich als kleine und doch stabile Billig-Airline zu etablieren. Unterbrochen wurden diese erfolgreichen Jahre lediglich durch eine kleine Krise im Jahre 2011, welche jedoch durch einige Investoren schnell überwunden werden konnte.

Heute gehört InterSky zu den zehn größten Billig-Airlines Deutschlands und zeichnet sich vor allem durch die große Anpassungsfähigkeit aus, welche es diesem Unternehmen erlaubt, schnell und flexibel auf mögliche Krisen und Veränderungen zu reagieren.

Flugziele

InterSky versteht sich als Regionalfluggesellschaft, weshalb alle Flugziele auch in

  • Deutschland
  • Österreich
  • der Schweiz
  • Frankreich und
  • Italien

liegen. Der Linienverkehr spielt sich dabei zwischen

  • Hamburg
  • Graz
  • Düsseldorf
  • Wien und
  • Berlin-Tegel

ab. Daneben werden allerdings auch noch unregelmäßig zahlreiche weitere Ziele innerhalb des genannten Gebiets angeflogen. Hierzu gehören beispielsweise Flughäfen in

Letztgenannte Ziele werden dabei vor allem in den Sommermonaten und damit der Urlaubssaison in das Programm aufgenommen.