Auf den Spuren Heinrich Heines in Paris - Eine Bildungsreise in die Stadt der Liebe

Wer eine Städtereise mit einer Bildungsreise verknüpfen will, hat dazu in Paris gute Möglichkeiten. Dort kann der Reisende auf den Spuren Heinrich Heines wandeln. Nachdem Heine Deutschland verlassen musste, ließ er sich in Paris nieder; hier lebte er bis zu seinem Tod. Er schrieb über das Leben in der französischen Hauptstadt und galt als Mittler zwischen der deutschen sowie der französischen Kultur. Lernen Sie Paris durch die Augen Heinrich Heines kennen.

Von Jens Hirseland

Eine Städtereise lässt sich mit einer Bildungsreise besonders gut in der französischen Hauptstadt Paris verbinden. So können Freunde des berühmten deutschen Dichters und Schriftstellers Heinrich Heine (1797-1856) dort dessen Spuren folgen.

Über das Leben Heines

Heinrich Heine, der als letzter Dichter der Romantik gilt und in Düsseldorf geboren wurde, musste im Jahre 1831 aufgrund seiner politischen Ansichten Deutschland verlassen. Auch war es für ihn aussichtslos, als geborener Jude, bekannt für seine Aufmüpfigkeit, in Deutschland Arbeit zu bekommen.

Daher ließ er sich im französischen Paris nieder, wo er bis zum seinem Tode im Jahr 1856 blieb.

Er beschrieb die Stadt als

  • "Zauberstadt"
  • "die geistige Hauptstadt Europas"
  • "ein Pantheon der Lebenden" sowie
  • "die Spitze der Welt"

Politische sowie ökonomische Gründe zwangen auch andere Schrifsteller, Künstler, Publizisten sowie eine Vielzahl Handwerker dazu, Deutschland zu verlassen. Zahlreiche von ihnen kamen nach Paris.

Als Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung war Heine dort ab 1832 als Berichterstatter tätig und schrieb über das Leben in Frankreich. Im Pariser Exil begegneten ihm unter anderem prominente französische Literaten wie

  • Alexandre Dumas (1802-1870)
  • George Sand (1804-1876) oder
  • Victor Hugo (1802-1885).

Im Laufe der Zeit wurde Heinrich Heine, der sich in Paris wie ein Fisch im Wasser fühlte, zum Mittler zwischen deutscher und französischer Kultur.

Paris als "die Spitze der Welt"
Paris als "die Spitze der Welt"

Seinen Spuren folgen

Wer Heinrich Heine und dessen Werke zu schätzen weiß, hat die Möglichkeit, bei einer Bildungsreise das Paris des 19. Jahrhunderts zu entdecken und zugleich den Spuren des Dichters zu folgen. Zu den Reiseangeboten gehört zum Beispiel eine viertägige Reise nach Paris, in deren Verlauf man das historische Zentrum der Stadt, die Ile de là Cité, zu der auch die berühmte Kathedrale Notre Dame de Paris gehört, besichtigt.

Weiterhin besucht man die Uferstraßen Rive Gauche (linkes Ufer) und Rive Droite (rechtes Ufer). Wegen seiner vielen Bildungsinstitute gilt Rive Gauche als Intellektuellenviertel, während Rive Droite ein Geschäftsviertel ist.

Vieles hat sich jedoch seit der Zeit Heinrich Heines verändert, da Paris in der Mitte des 19. Jahrhunderts völlig umgestaltet wurde. Dennoch hat es seinen Reiz, auf den Wegen des Dichters zu wandeln und ihm dadurch näher zu kommen.

Eines der wichtigsten Ausflugsziele ist natürlich das Grab Heinrich Heines, das auf dem Montmartre-Friedhof liegt und zu den meistbesuchtesten Gräbern der französischen Hauptstadt zählt.

Schon zu Heines Lebzeiten galt Montmartre, das noch kein fester Bestandteil von Paris war, als beliebtes Ausflugsziel. Auf dem Grabstein eingemeißelt findet man einige Zitate des Dichters.

Empfehlenswerte Stationen

Es gibt ein paar Stationen in Paris, die man auf den Spuren von Heinrich Heine unbedingt besuchen sollte. Zu diesen zählt der Triumphbogen am Boulevard Saint-Denis, durch den der Schriftsteller im Mai 1831 ging, und den er als "Verherrlichung seines Einzugs in Paris" beschrieb.

Auf der Passage des Panoramas schlenderte er allabendlich gerne entlang. Zudem konnte Heine hier die ersten Kontakte zu den Pariser Einwohnern knüpfen.

Ebenfalls bedeutend ist eine seiner Unterkünfte: Cité Bergère No 3. Hier lebte er zwei Jahre und wurde beispielsweise vom berühmten österreichischen Schriftsteller Grillparzer besucht, mit dem er Gespräche über die Literatur führte.

Zudem zu empfehlen:

  • das Palais Rothschild, Rue de Laffitte 19, über das er einen Zeitungsbericht schrieb, nachdem er zur Eröffnung eingeladen worden war
  • die Rue du Faubourg Poissonière 72, in der Heine vier Jahre lang lebte
  • die Rue d’Amsterdam 54 und Rue Matignon 3, in denen er kranke Jahre verbrachte und die er als "Matratzengruft" bezeichnete; letztere gilt auch als Ort, an dem Heine starb