Deutsche Bahn fährt an Kundenwünschen vorbei - kostenloses Internet nicht in Sicht

Von Dörte Rösler
13. August 2014

Rund 20 Millionen Euro haben die Fernbusse der Deutschen Bahn im letzten Jahr abgenommen. Neben günstigen Tickets locken Anbieter mit kostenlosem Internet und erfreuen damit vor allem die Smartphone-Generation. Die Bahn kommt technisch nicht hinterher. Ob das geplante ICE Portal die Kundenwünsche befriedigen kann, scheint fraglich.

Technische Probleme der Bahn

Überall surfen, mailen und Daten austauschen - das ist für junge Menschen heute selbstverständlich. Viele Reisende sind sogar bereit, für den Hotspot-Zugang in der Bahn 4,95 Euro pro Tag zu zahlen. Wenn er denn funktionieren würde. Doch vielerorts herrscht noch Funkstille.

Die Ursachen für das Dilemma sind vielfältig. Da sind zum einen technische Hürden, denn die Züge fahren so schnell, dass sie keine stabile Verbindung zu den wechselnden Mobilfunkzellen aufbauen können. Entlang von Wiesen und Wäldern oder in Tunneln stehen zudem keine Funkmasten, so dass die Verbindung abbricht. Um diese Probleme zu beheben, will die Bahn kräftig investieren. Bis Ende 1024 sollen das gesamte ICE-Hauptnetz mit Telekom-Hotspots ausgerüstet sein.

ICE Portal

Und derzeit testet das Unternehmen jedoch ein neues Projekt: Ab 2015 sollen Passagiere über das ICE Portal während der Fahrt mit Informationen zum Reiseablauf und gastronomischen Angeboten versorgt werden.

Ähnlich wie im Flugzeug bietet das Zug-Intranet auch Filme und Spiele zum Download auf das eigene Handy oder den Computer. Ob diese künstliche Internetwelt das Image der Bahn retten kann, bleibt abzuwarten.