Kartellamt nimmt Ticket-Verfahren der Deutschen Bahn unter die Lupe

Von Max Staender
5. Februar 2014

Schon lange kursieren Gerüchte, dass die Deutsche Bahn ihre Konkurrenten im Schienenverkehr benachteiligt, was letztendlich auch die Verbraucher durch die höheren Preise trifft. Inzwischen hat sich das Kartellamt eingeschaltet und will den Ticket-Verkauf der Bahn genauer überprüfen.

Deutsche Tageszeitungen zur Untersuchung des Kartellamts

Dies halten auch einige deutsche Tageszeitungen für absolut richtig. Die Badische Tageszeitung aus Freiburg ist beispielsweise der Ansicht, dass es "Zeit für ein einheitliches Ticketing wird" und mehr Wettbewerb auf die Schiene kommen müsse. Neben dem Verkauf von Fremdtickets in den Reisezentren gehöre hierzu unter anderem auch ein einheitliches Buchungssystem.

Die Frankfurter Rundschau geht noch einen Schritt weiter und fordert, dass man der Bahn "das Vertriebsmonopol entreißen müsse", da Wettbewerber derzeit höhere Strompreise sowie höhere Trassengebühren und mehr Geld für Bahnhofsaufenthalte zahlen müssen.

Die Westfälischen Nachrichten stellt die Frage, wieso Schienen und Bahnhöfe eigentlich noch der Bahn gehören. Schließlich werden Flughäfen in Münster, Frankfurt oder München auch nicht von der Lufthansa betrieben. Für den Verbraucher erkennen "Die Badischen Neuesten Nachrichten" aus Karlsruhe im Vorgehen der Bahn bislang noch kein Vergehen, da diese ihre Tickets schließlich per Smartphone direkt beim Anbieter oder auch im Internet buchen können.