Urlaub in Spanien - Ferienregionen planen Touristenlimit und Gebühren für Besucher

Von Juni bis September könnten in den beliebten Regionen die Besucherzahlen limitiert werden

Von Dörte Rösler
16. Juli 2015

Jedes Jahr reisen allein 14 Millionen Touristen auf die Balearen, 13 Millionen fliegen auf die Kanaren. Für die spanische Wirtschaft sind Urlauber eine unverzichtbare Einnahmequelle. Mancherorts wird es aber so eng, dass die lokalen Politiker ein Touristenlimit fordern.

Die Regionalregierung der Balearen plant etwa, in den Sommermonaten weniger Gäste nach Mallorca und Co. zu lassen. Hinzu kommen Gedanken über eine Touristenabgabe, wie sie derzeit auch in Madrid diskutiert wird.

Sonnenplätze und Wasser

Gute elf Prozent des spanischen Bruttosozialprodukts wird mit dem Tourismus verdient. Urlauber sind also ein wichtiges Gut. Wer die Sommerferien auf

  • Mallorca,
  • Ibiza oder
  • Formentera

verbringt, weiß aber auch, wie voll die Hotels und Strände mitunter sein können. Speziell die Balearen leiden darunter, dass 80 Prozent der Gäste innerhalb von drei Monaten die Inseln heimsuchen: neben Sonnenplätzen wird in der Hauptsaison auch das Wasser knapp. Zumindest von Juni bis September könnten deshalb die Besucherzahlen limitiert werden.

Touristenabgabe statt All Inclusive

Ähnlich sieht es auf den Kanaren aus. Obwohl Teneriffa, Fuerteventura und Co. aufgrund ihres milden Klimas ganzjährig Urlauber anlocken, ist im Sommer die Aufnahmekapazität oft erschöpft. Regierungschef Clavijo hat deshalb ein Touristenlimit angekündigt. Und: er wünscht sich weniger All-Inclusive-Gäste, weil diese zu wenig Geld auf den Inseln lassen.

Vergleichbare Forderungen werden auch in Metropolen wie Madrid und Barcelona immer wieder laut. In der spanischen Hauptstadt hat Bürgermeisterin Carmela die Einführung einer Touristenabgabe aber vorerst auf Eis gelegt.