Prorussische Demonstranten stürmen weitere Verwaltungsgebäude im Osten der Ukraine

Von Max Staender
8. April 2014

Vor dem Hauptsitz der Stadtverwaltung in Charkiw, einer Großstadt in der Ostukraine, haben sich am vergangenen Wochenende knapp 2.000 prorussische Demonstranten versammelt, von denen zahlreiche Personen in das Gebäude stürmten und anschließend russische Flaggen hissten.

Ein ähnliches Vorgehen ereignete sich auch in der ostukrainischen Stadt Donezk sowie in Lugansk, wo die Protestler ein Geheimdienst-Büro angriffen und die Freilassung von Demonstranten forderten, welche im Zuge früherer Proteste verhaftet wurden.

Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine unwahrscheinlich

Obwohl Russland an der Grenze zur Ukraine zigtausende schwerbewaffnete Soldaten stationiert hat, schließt Präsident Wladimir Putin einen Einmarsch in das einstige Sowjetland kategorisch aus.

Sollte dies doch der Fall sein würde Russland laut dem tschechischen Präsidenten Milos Zeman eine "rote Linie" übertreten, was neben scharfen Sanktionen auch den "Einsatz von Nato-Soldaten auf ukrainischem Gebiet" zur Folge hätte.

Unterdessen hat der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk Russland "wirtschaftliche Aggressionen" vorgeworfen, da das Nachbarland seine Gaspreise massiv erhöht hat, was seiner Ansicht nach "kein wirtschaftlicher, sondern ein politischer Preis" sei.