Ukraine droht Staatsbankrott - Ex-Präsident Janukowitsch wegen "Massenmordes" gesucht

Von Ingo Krüger
26. Februar 2014

Die Situation in der krisengeplagten Ukraine ist weiter unklar. Der abgesetzte Präsident Viktor Janukowitsch ist spurlos verschwunden. Nach ihm fahndet nun die Polizei wegen "Massenmordes".

Er soll vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden. Über seine Nachfolge gibt es einige Spekulationen. Ex-Box-Weltmeister Vitali Klitschko hat bereits erklärt, am 25. Mai 2014 für das Amt zu kandidieren.

Auch andere ehemalige Mitglieder der Staatsführung werden mit Haftbefehl gesucht. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmann warnte jedoch davor, Rachegelüste auszuleben. Die Gewalt dürfe nicht weiter eskalieren, erklärte der SPD-Politiker.

Finanzen der Ukraine

Die Ukraine hat zudem mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen. Um eine Staatspleite abzuwenden, benötigt das Land in diesem und dem nächsten Jahr bis zu 35 Milliarden US-Dollar (25,5 Milliarden Euro). Dies teilte der kommissarische Finanzminister Juri Kolobow mit.

Allein 2014 seien 13 Milliarden Dollar (etwa 9,5 Milliarden Euro) für Schuldenzahlungen erforderlich. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU versprachen, ein Hilfspaket zu schnüren, um eine Übergangsregierung zu unterstützen.

Deutschland, das nach Russland der zweitwichtigste Außenhandelspartner der Ukraine ist, will zudem sein Engagement weiter ausbauen. Einem möglichen Beitritt des osteuropäischen Landes zur EU erteilte der Europaabgeordnete Markus Ferber (CSU) dagegen eine Absage. Dies stehe nicht auf der Tagesordnung, erklärte Ferber.