Mehr als nur Kaffee - Seattle entdeckt den Wein

Von Nicole Freialdenhoven
11. Dezember 2012

Die nordwestlichste Metropole der USA ist bislang vor allem als Stadt der Kaffeetrinker bekannt und als Heimat der mittlerweile weltweit vertretenen Kette Starbucks. Als ob Seattle seine Verbrechen an der Kaffeekultur wieder gut machen will, entdeckt die Stadt nun den Weinbau für sich.

Immer mehr "Seattleites" züchten in Hallen eigene Weinstöcke, aus denen Cabernets und Rieslinge gekeltert werden. Und in der Stadt boomen Weinlokale und Verkaufsstätten mit Weinprobe.

Obwohl Seattle vor allem für seinen ewigen Regen berühmt-berüchtigt ist, gedeihen im milden Klima an der Pazifikküste zahlreiche Weine, vor allem auf den vorgelagerten Inseln und im trockeren Hinterland der Metropole. Gut 70 Weine werden in der Region heute schon produziert, die meisten davon in kleinen Familienbetrieben, die nur einige tausend Flaschen pro Jahr keltern.

Für den Riesling gilt der Bundesstaat Washington als beste Region außerhalb Deutschlands und auch der französische Merlot findet rund um Seattle ideale Bedingungen. In der wichtigen Wachstumszeit im Frühsommer erhalten die Weine sogar zwei Stunden mehr Sonnenschein als in den berühmten Weinbaugebieten von Kalifornien weiter südlich. Kein Wunder, dass immer mehr Weinliebhaber die Reise in den Norden antreten.