Don't mention the war: USA-Touristen sollten politische Debatten vermeiden

Von Nicole Freialdenhoven
23. Oktober 2012

Wer sich als Weltpolizist in die Politik anderer Länder einmischt, muss sich entsprechend viel Kritik von anderen Ländern gefallen lassen: Das sind die USA durchaus gewöhnt. Trotzdem sollten USA-Reisende in diesen Monaten des Wahlkampfes keine politischen Diskussionen mit Einheimischen vom Zaun brechen, warnen Etikette-Trainer. Wie eigentlich alle anderen Bürger auch reagieren Amerikaner auf Kritik von außen ausgesprochen empfindlich.

Gerade Deutsche fallen dabei im Ausland häufig negativ auf, weil sie darauf beharren, Recht zu haben und alles aggressiv zu Ende diskutieren wollen. Dass Amerikaner gegenüber Besuchern häufig sehr locker und kontaktfreudig auftreten, sollte diese nicht glauben lassen, dass sie an politischen Diskussionen Interesse haben - oder empfänglich sind für Kritik. Der amerikanische Patriotismus spielt im Land eine große Rolle, die gerade von unpatriotischen Deutschen häufig vollkommen unterschätzt wird, so die Etikette-Trainer.

Sinnvoller wäre es, die positiven Aspekte der USA zu loben oder von Deutschland zu erzählen. Auch ernsthafte Fragen zum US-Wahlkampf sind durchaus willkommen, wenn sie mit aufrichtigem Interesse und ohne belehrenden Zeigefinger gestellt werden. Im Zweifelsfalle sollten sich Besucher an den alten amerikanischen Grundsatz halten: "Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, dann sag lieber gar nichts."