Einreisekontrolle in den USA - das sollten Sie wissen

Bei einer Reise nach Amerika sollten Sie diese Regelungen und Tipps undedingt beherzigen

Von Dörte Rösler
13. August 2015

Die USA sind ein beliebtestes Ziel für Urlaub, Studium oder kurzzeitige Jobs. Bei der Einreise müssen Deutsche aber mit schärferen Kontrollen rechnen als innerhalb Europas. 700 Bundesbürger wurden 2013 abgewiesen. Viele berichten über Schikanen durch die Grenzkontrolleure.

Strenge Anforderungen für die Einreise

Rund 2,7 Millionen Deutsche machen sich jährlich auf den Weg nach Amerika. Die meisten kommen mit dem Flugzeug und müssen dort ihre Berechtigung zur Einreise nachweisen. Je nach Reisezweck und -dauer sind dafür unterschiedliche Papiere erforderlich. Hier ein Überblick über die Regelungen für Inhaber eines deutschen Reisepasses:

  • Der Pass muss mit elektronischen oder biometrischen Daten versehen sein. Wer als Urlauber oder Geschäftsreisender bis zu 90 Tage im Land bleiben möchte, braucht zudem eine ESTA-Genehmigung. Kostenpunkt: 14 Dollar.
  • Das "Electronic System for Travel Authorization" erlaubt die visumsfreie Einreise, wie sie im sogenannten Visa Waiver Programm (VWP) geregelt ist. Der Antrag sollte spätestens drei Tage vor der Abreise beantragt werden - aber auch kurzfristige Registrierungen sind oftmals möglich. Ist der Antrag genehmigt, gilt er für zwei Jahre, aber höchstens bis zum Ablaufdatum des Passes.
  • Reisende, die länger in den USA bleiben wollen, etwa um zu studieren oder zu arbeiten, müssen ein Visum beantragen.

Kein Anspruch auf Einreise

Ohne Visum oder ESTA-Genehmigung kommt kein Passagier ins Flugzeug oder auf ein Schiff mit Reiseziel USA. Ein Anspruch auf Einreise besteht aber auch mit gültiger ESTA-Genehmigung nicht. 2013 wurden 700 Deutsche von den amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbeamten zurückgewiesen. Prozentual gesehen ist dies nur ein kleiner Teil, um das Risiko für eine Abweisung gering zu halten, sollten Reisende bei der Kontrolle jedoch ein paar Regeln beachten:

  1. Machen Sie keine Scherze über Terrorismus, Schusswaffen oder Bomben.
  2. Vermeiden Sie den Eindruck, dass Sie in den USA arbeiten wollen. Es sei denn, sie haben ein entsprechendes Visum.
  3. Im Ankunftsbereich dürfen keine Handys benutzt werden.
  4. Die Beamten dürfen ohne Verdachtsmoment Ihre elektronischen Geräte prüfen.
  5. Smartphone, Laptop oder Kamera sollten Sie also widerspruchslos aushändigen.

Wer bei der Kontrolle auffällt, riskiert eine intensive "Secondary Inspection" in einem gesonderten Bereich.

Speicherung und Auswertung von Fluggastdaten

Anders als Deutschland sammeln und sichten die USA außerdem schon beim Abflug die Datensätze sämtlicher Passagiere. Die Passenger Name Records (PNR) sind Teil des Risikobewertungssystems für Reisende. Passagiere mit nicht-deutschen Namen werden etwa automatisch auf eine höhere Risikostufe gesetzt und entsprechend häufiger kontrolliert.

Innerhalb der EU gibt es eine solche Speicherung und Auswertung der Fluggastdaten bisher nicht. Unter dem Eindruck zunehmender Anschläge sind jedoch auch hierzulande strengere Registrierungssysteme in der Diskussion.