Essen gehen in den USA - gemütliches Sitzen unerwünscht

Von Dörte Rösler
10. Juli 2014

Andere Länder, andere Sitten. Besonders deutlich merken Reisende dies bei der Esskultur. Dass Amerika das Land des Fast Foods ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Der Hang zum zügigen Verzehr gilt aber nicht nur bei Burger und Co. Auch in klassischen Restaurants erwartet der Kellner, dass die Gäste nach dem Essen schnell wieder gehen.

Der Restaurantbesuch als abendfüllende Beschäftigung ist in den USA unbekannt. Nach dem Betreten eines Lokals erwartet den Gast zunächst typisch amerikanische Freundlichkeit. Sollte das Essen nicht schmecken, wird der Kellner sein Möglichstes tun, damit der Kunde zufrieden ist.

Zügiges Essen und Bezahlen im Restaurant

Sobald das Mahl verzehrt ist, verspürt der europäische Gast jedoch eine seltsame Unhöflichkeit: er bekommt unaufgefordert die Rechnung. Wer daran denkt, noch eine Weile gemütlich sitzen zu bleiben, erntet verwirrte bis verärgerte Blicke. Denn der Amerikaner verspürt kein Bedürfnis, die Nahrungsaufnahme länger als nötig auszudehnen. Effizienz ist gefordert - auch von ausländischen Touristen, die am besten schnell ihre Kreditkarte zücken und das Lokal verlassen. Zum entspannten Ausklang des Abends sind sie danach in einer Bar willkommen.