Wenn Phukets Chinesen büßen: Vegetarische Kost ist nur der Anfang

Von Nicole Freialdenhoven
23. Oktober 2012

Jedes Jahr im neunten Monat des chinesischen Mondkalenders befindet sich die chinesische Gemeinschaft auf der thailändischen Ferieninsel Phuket im Ausnahmezustand: Dann wird das sogenannte Vegetarian Festival abgehalten, bei dem die Gläubigen nicht nur auf Fleisch, Alkohol und Sex verzichten, um Buße zu tun, sondern ihren Körpern auch beinahe unerträgliche Schmerzen zumuten - manche laufen barfuß über glühende Kohlen, andere ziehen sich Nadeln oder sogar Schwerter durch die Haut.

Das Phuket Vegetarian Festival geht zurück auf das Jahr 1825, als ein Ensemble der traditionellen chinesischen Oper in Kathu auf Phuket gastierte und krank wurde. Um die Götter gnädig zu stimmen, hielt die Operntruppe eine streng vegetarische Diät ein. Alle wurden gesund und die Bewohner Kathus hielten fortan zu dieser Zeit im Jahr eine zehntägige Diät ein.

Erst später kamen weitere spirituelle Reinigungen dazu und die symbolische Buße für Sünden der chinesischen Gemeinschaft auf Phuket. Mit lauter Musik, Trommeln und Prozessionen sollen zudem böse Geister vertrieben werden.