Frisch renovierte Shop-Houses in Bangkok sorgen für einmaliges Einkaufen

Von Katja Seel
13. April 2012

Unter den zahlreichen touristischen Attraktionen, die besonders im Altstadtviertel Rattanakosin der thailändischen Hauptstadt Bangkok zu bestaunen sind, zählen die Shop-Houses zu den weniger bekannten. Diese recht einfach gebauten Häuser bestehen aus einem Laden im Erdgeschoss sowie einigen Etagen mit Wohnungen, die darüber liegen. Seit kurzem gehören die Shop-Houses zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Entstanden sind die Gebäude allesamt in der Regierungszeit des Chakri-Herrschers Chulalongkorn zwischen 1868 und seinem Tod 1910. Dieser hatte den Baustil aus dem damaligen Singapur übernommen. Typisch für diese Häuser sind dicke Wände aus Beton, Fensterläden, Querbalken und besonders aus Gips gefertigte Ornamente oberhalb des Eingangs. Chulalongkorn ließ an vielen der neuen Hauptstraßen Bangkoks Shop-Houses bauen, unter anderem an der Na-Phra-Lan-Straße unweit des Königspalastes und der Yaowarat-Straße in Chinatown.

1932, als die absolute Monarchie in Thailand abgeschafft wurde, fielen die Shop-Houses an den Staat. Gut 60 Jahre später gab die Regierung bekannt, dass einige der Häuserzeilen zum Weltkulturerbe erklärt werden sollten und deshalb umfangreiche Sanierungen erforderlich seien. Aus diesem Grund wurden Zwangsräumungen angedroht, die jedoch aufgrund des massiven Widerstands der Bevölkerung nicht durchgeführt werden konnten. Die verantwortliche Regierungsbehörde, das Crown Property Bureau (CPB), entwickelte daher ein neues Konzept, das die Bürger in die Arbeiten einbezog und ihnen ihren Wohnraum beließ. Auf diese Weise konnten die notwendigen Maßnahmen schließlich durchgeführt werden.

Viele Thailänder leben nun schon seit mehreren Generationen in ihren Shop Houses, die besonders durch das Geschäft mit den Touristen ihren Lebensunterhalt sichern. Für Thailand-Reisende sind die Läden wiederum ein einmaliges Einkaufs-Erlebnis.