Jenseits von Safari und Weinberg: Ein Besuch bei den Xhosa von Südafrika

In Transkei können Besucher am Leben der dort einheimischen Xhosa teilnehmen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Februar 2013

Die meisten Südafrika-Besucher erleben auf ihren Rundreisen die immer gleichen Sehenswürdigkeiten von Kapstadt bis zum Kruger National Park. Mit den Einheimischen kommen sie dabei nur selten in Kontakt. Dass es auch anders geht, beweist die Bulungula Lodge im Herzen des ehemaligen Homelands Transkei. In zehn klassischen runden Lehmhütten, Rondaweels genannt, können Besucher am Leben der Xhosa teilnehmen, die in dieser Region Südafrikas heimisch sind.

Gegenseitiger kultureller Austausch

Dazu gehören Wanderungen durch die Savanne und Kanufahrten, aber auch das Übernehmen alltäglicher Tätigkeiten. Wer selbst einmal versucht hat, eine Halbliterflasche Wasser auf dem Kopf zu balancieren, sieht die Xhosa-Frauen mit ganz anderen Augen, die Behälter mit 20 Litern Wasser freihändig auf dem Kopf tragen. Und auch die Einheimischen profitieren vom Austausch mit den fremden Gästen und dem Touristendollar.

Infrastruktur und Bildung

Zur Zeit der Rassentrennung war die Transkei eines der für die Schwarzen vorgesehenen "Homelands", die 1976 sogar ihre Unabhängigkeit erhielt. Die systematische Vernachlässigung durch das weiße Apartheidregime zeigt sich noch heute in der schlechten Infrastruktur und der mangelnden Bildung. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und das Leben einfach. Dass jemand 11 Stunden fliegt um bei ihnen am Lagerfeuer zu sitzen, erscheint den Xhosa da genauso unglaublich wie den Gästen die harte Arbeit der Frauen des Stammes, die von morgens bis abends auf den Äckern schuften.