Rattenplage in Johannesburg: Für 60 Ratten gibt's ein Gratis-Handy

Von Nicole Freialdenhoven
5. November 2012

Eine originelle Aktion ließ sich die südafrikanische Hilfsorganisation Lifeline in Zusammenarbeit mit dem Mobilfunkanbieter 8ta einfallen: Um der grassierenden Rattenplage in einem Teil der Hauptstadt Johannesburg Herr zu werden, bietet Lifeline jedem Bewohner des Armenviertels Alexandra ein neues Handy im Tausch gegen 60 gefangene Ratten an. Die Bewohner nahmen das Angebot eifrig an, während Tierschützer im Internet protestierten.

Frühere Versuche der Rattenbekämpfung in Alexandra waren fehlgeschlagen: Als der Stadtrat Eulen an die Schulen des Viertels verteilten, die auf Rattenjagd gehen sollten, töteten die abergläubischen Einwohner aus Furcht eher die Vögel. Auch Fallen hatten wenig Erfolg. Stattdessen gehen nun die Einwohner selbst mit Käfigen auf Rattenjagd: Sie legen Nahrungsreste in den Käfig und machen die Falle zu, sobald die Ratten hungrig hineingeklettert sind. Ein Mann hatte sich auf diese Art schon zwei Telefone für seine Familie gesichert.

Die gesammelten Ratten werden von professionellen Kammerjägern getötet.