Der Kruger Nationalpark - das größte Naturschutzgebiet Südafrikas

Der Kruger Nationalpark (im Deutschen häufig fälschlicherweise als Krüger Nationalpark bezeichnet) im Nordosten Südafrikas ist der größte afrikanische Nationalpark. Der Park wurde bereits 1898 zum Schutz der Wildtiere vor Wilderern gegründet. Neben den "Big Five" sind noch einige andere Tierarten zu finden. Informieren Sie sich über die Besonderheiten des Kruger Nationalparks.

Britta Josten
Von Britta Josten

Der Kruger Nationalpark in Zahlen

Der Kruger Nationalpark gilt als Südafrikas größtes Naturschutzgebiet. Dieses erstreckt sich vom Grenzfluss Limpopo im Norden bis zum Crocodileriver im Süden.

Durchschnittlich weist der Park eine Länge von 350 Kilometern in Nord-Süd-Richtung und eine Breite von 54 Kilometern in Ost-West-Richtung auf. Seine Gesamtfläche beträgt 20.000 Quadratkilometer.

Der Kruger Nationalpark weist einen außerordentlichen Reichtum an Wildtierarten auf. Insgesamt sind

  • 147 Säugetierarten
  • 114 Reptilienarten
  • 49 Fischarten
  • 507 Vogelarten und
  • 34 Amphibienarten

anzutreffen. Der Park ist nur an der West- und Ostseite eingezäunt. Ansonsten genießen die Wildtiere volle Bewegungsfreiheit.

2000 wurde der Kruger Nationalpark mit dem Limpopo Nationalpark auf dem Gebiet Simbabwes und Mosambiks zusammengeschlossen. Ziel ist es, auch in den beiden südafrikanischen Nachbarländern wieder Großwildtiere anzusiedeln.

Der Nationalpark ist seit 1927 für Besucher geöffnet. Geführte Touren starten heute von mehreren Basiscamps aus und folgen festgelegten Routen.

Zwei Nashörner stehen an einer Wasserquelle im Kruger Nationalpark
Zwei Nashörner stehen an einer Wasserquelle im Kruger Nationalpark

Landschaft

Das Gebiet des Kruger Nationalparks ist von Hügelketten umgeben, selbst aber recht flach. Es gibt lediglich einige Felseninseln, die von Leoparden, Pavianen und Klippspringern bevölkert werden. Durch den Park verlaufen viele große Flüsse wie

  • der Luvuvhu
  • der Letaba
  • der Timbavati
  • der Shingwedzi und
  • der Sabie.

Zudem wird das Gebiet vom Limpopo im Norden und dem Crocodile River im Süden begrenzt. Die Flüsse führen nicht das ganz Jahr Wasser, sondern trocknen während der Trockenzeit im Winter aus. Zur Regenzeit im Sommer werden sie dagegen zu reißenden Strömen.

Die Vegetation des Nord- und Südteils des Kruger Nationalparks ist äußerst vielseitig - es existieren 30 verschiedene Ökosysteme -, während im Zentrum ausgedehnte Grassavannen vorherrschen. Insgesamt bietet der Nationalpark ideale Lebensbedingungen für in Herden oder Rudeln vorkommende Wildtiere.

Die Ökosysteme des Nationalparks lassen sich in sieben Hauptgruppen einteilen:

  • Mopaneveld im Norden mit Mopane-Buschland
  • Sandveld im äußeren Norden mit gemischter Vegetation
  • Sweetveld in westlicher Richtung der Lebombo-Berge nach Süden mit flachen Grasflächen
  • gemischt bewaldetes Gebiet im Südwesten mit Sträuchern, Bäumen und Grasflächen sowie flacher bis hügeliger Landschaft
  • südwestliche Vorberge im Südwesten mit hügeliger Landschaft, höher gelegen
  • Lebombo-Berge am östlichen Rand mit steinigem und hochgelegenem Bergland
  • Flussrand-Wälder entlang der Flüsse mit großen Bäumen

Baumarten

Zu den auffälligsten Baumarten im Kruger Nationalpark zählen

  • Akazien
  • Falsche Dornenbäume
  • Euphorbien
  • Langfäden
  • Palmen
  • Feigen

Wildtiere hautnah erleben

Große Wildtiere kommen im Krüger Nationalpark in einer Dichte und in Bestandszahlen vor, die man an kaum einem anderen Ort auf der Welt antreffen kann. Das am häufigsten vertretene Tier ist der Impala.

Afrikanischer Büffel mit einem gelbgefiederten Vogel (Madenhacker) auf dem Rücken
Afrikanischer Büffel mit einem gelbgefiederten Vogel (Madenhacker) auf dem Rücken

Außerdem kommen große Herden von

vor. Die Bestände der bedrohten Giraffen und Breitmaulnashörner haben sich in den letzten Jahren stark erholt. Natürlich gibt es im Nationalpark auch zahlreich Großraubtiere zu sehen, wie

  • Hyänen
  • Löwen
  • Leoparden und
  • Geparde.
Löwe liegt während Sonnenuntergang in der Savanne
Löwe liegt während Sonnenuntergang in der Savanne
  • Löwe überquert eine Straße in der Steppe, im Hintergrund kommt ein Safari-Jeep angefahren

    © daskleineatelier - www.fotolia.de

  • Ein Leopard sitzt in freier Wildbahn auf einem Baum

    © ondrejprosicky - www.fotolia.de

  • Vier Zebras trinken an einer Wasserstelle in der Savanne, hinter ihnen laufen zwei Giraffen

    © pyty - www.fotolia.de

  • Zwei Impalas (Antilopen) im Sonnenaufgang

    © EtienneOutram - www.fotolia.de

Tourismus

Es gibt mehrere Eingänge, über die man den Park erreichen kann. Dies wären:

  • Malelane und Crocodile Bridge im Süden
  • Paul Kruger, Phabeni und Numbi im Südwesten
  • Phalaborwa und Orpen im Westen
  • Punda Maria und Pafuri im Norden

In Mosambik lässt sich der Park zudem durch die Eingänge Giriyondo und Pafuri Border Post.

Der Nationalpark weist einige Rastplätze und Camps ein; sie dienen der Erholung oder auch Übernachtung. Es gibt 21 Rest Camps, in denen man auch übernachten kann, sowie 11 Privat-Lodges, die den Gästen etwas mehr Luxus bieten. Man unterscheidet Main Camps, etwas komfortabler, sowie Bushveld Camps, die einfacher ausgestattet sind.

Im Park gibt es sieben Wanderrouten; dabei handelt es sich um Wilderness trails, die in drei Tagen absolviert werden können. Ziel ist, auch entlegenere Ecken zu erkunden. Dabei gibt es keine genau angelegten Wege. Die Trails tragen die Namen

  • Wolhuter
  • Sweni
  • Olifants
  • Napi
  • Metsi-Metsi
  • Bushman