Der alljährliche Wahnsinn von Pamplona: Stierhatz fordert wieder Verletzte

Von Nicole Freialdenhoven
9. Juli 2012

Man könnte sagen, dass die traditionelle Stierhatz in der spanischen Stadt Pamplona in diesem Jahr recht unaufgeregt begonnen hat: Immerhin gab es keine Toten zu beklagen und nur einen Schwerverletzten, dem ein Stier seine Hörner in den Körper rammte. 16 weitere Läufer kamen mit leichten Prellungen und Schürfwunden davon.

Noch bis zum 14. Juli findet in Pamplona die "Sanfermines" statt, die traditionelle Stierhatz, bei der jeden Morgen um acht mehrere Stiere über eine knapp einen Kilometer lange Strecke durch die Altstadt zur Stierkampfarena gescheucht werden, wo sie abends von Toreros zum (stets) tödlichen Duell gefordert werden.

Dazu gehört auch, dass Männer in weiß-roter Kleidung auf der Strecke mitlaufen: Die sogenannten Mozos helfen mit zusammengerollten Zeitungen die Stiere voran zu treiben und sind ihnen im Falle eines Angriffs mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Dabei kommt es immer wieder zu Todesfällen. Viel Glück hatten zwei Männer in diesem Jahr: Einen traf ein Stier am Hals und verfehlte nur knapp die Halsschlagader, ein anderer wurde von einem Stier mehrere Meter über den Boden mitgeschleift.

Tierschützer protestieren seit langem gegen die archaische Tradition und fordern ein Verbot der für die Tiere ausgesprochen qualvollen Stierhatz durch die engen Straßen der Altstadt.