Valle del Jerte - tosende Wasserfälle im Kirschblütenmeer

Von Dörte Rösler
10. März 2014

Während die Blumen hierzulande erst zögerlich sprießen, entfalten im spanischen Valle del Jerte zwei Millionen Bäume ihre Blütenpracht. Unter der warmen Frühlingssonne zieht der Kirschblütenduft bis an die höheren Berghänge, über denen auch im März noch die schneebedeckten Zweitausender des Credo-Gebirges thronen.

40km langes Tal der Kirschen wird durch Schneeschmelze mit Wasser versorgt

Für Touristen ist das Blütenmeer im Tal der Kirschen eine reine Freude - für die Obstbauern beginnt nun harte Arbeit. Über 40 Kilometer erstreckt sich das Tal der Kirschen, mehr als 200 Sorten gedeihen hier, und ständig kommen neue Züchtungen dazu. Geschützt durch die Berge, sind die Winter vergleichsweise mild. Die beginnende Schneeschmelze versorgt die Bäume bis zum Juni mit frischem Wasser. Nach warmen Tagen braust und tost es durch die Seitentäler hinab, rauscht in das weit verzweigte Netz aus Wasserläufen, bis es plätschernd und gurgelnd zu den einzelnen Obstterrassen gelangt.

An den südlichen Hochlagen befindet sich das Naturreservat Garganta de los Infernios. Wer den Wanderweg zum Dörfchen Navaconcejo hinaufsteigt, passiert die Kaskaden der Garganta de Nogaledas - riesige Wasserfälle, die sich in drei Stufen in die Tiefe ergießen.