Ein Mädchen aus Saudi-Arabien: Aus Liebe in den Jemen geflohen, wo sie ums Bleiben kämpft

Von Ingrid Neufeld
26. November 2013

Seit Sonntag findet im Jemen ein aufsehenerregender Prozess statt, der in dem erzkonservativen Land eher ungewöhnlich ist. Die 22-jährige Huda al-Niran ist illegal aus Saudi-Arabien in das Land eingereist.

Sie ist nämlich vor ihrer eigenen Familie zu ihrem Geliebten geflohen. Ihre eigene Familie ist gegen die Verbindung zu dem 25-jährigen Rafat Mohammed Tahar. Die Liebesgeschichte erinnert ein wenig an Romeo und Julia, wo ja auch die Familien gegen die Verbindung waren.

Huda al-Niran zeigt sich sehr mutig in ihrem Handeln, da in ihrer Gesellschaft der absolute Gehorsam der Tochter gegenüber den Eltern selbstverständlich ist. Ihre Anhänger standen vor dem Gericht und zeigten ihre Sympathie durch Stirnbänder, auf denen zu lesen stand: "Wir sind alle Huda".

Die Nichtregierungsorganisation Hood stellte der jungen Frau einen Anwalt zur Seite. Dieser erklärte, dass Saudi-Arabien will, dass die junge Frau zu ihrer Familie zurückkehrt und deshalb den Jemen unter Druck setzt.

Doch das Gericht entschied sich für eine Vertagung bis zum 1. Dezember, da das UN-Flüchtlingswerk UNHCR bis dahin über einen Antrag auf die Anerkennung als Flüchtling entschieden haben wird. Bei einem positiven Entscheid, wird sie wohl nicht abgeschoben.